Geduld gefragt: Bahnstrecke Laufen–Aesch wird für fünf Monate gesperrt
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Totalsperrung
Baselland

Geduld gefragt: Bahnstrecke Laufen–Aesch wird für fünf Monate gesperrt

27.01.2025 18:00 - update 27.01.2025 18:01
Alessia Roppel

Alessia Roppel

Ab dem 26. April 2025 wird die Geduld der Pendler:innen im Laufental auf die Probe gestellt: Eine fünfmonatige Totalsperrung der Bahnstrecke zwischen Laufen und Aesch erfordert kreative Mobilitätslösungen.

Die SBB baut bis Ende September einen neuen Doppelspurabschnitt zwischen Grellingen und Duggingen. Aufgrund der engen Verhältnisse zwischen Hang und Birs können die Gleise laut der SBB nur während einer Totalsperrung ausgebaut werden. Diese wird ganze fünf Monate andauern. Während dieser Zeit verkehren Ersatzbusse – viermal pro Stunde ein Direktbus ohne Halt zwischen Laufen und Aesch, zusätzlich ein Bus im Viertelstundentakt mit Halten in Zwingen, Grellingen und Duggingen. Aufgrund der Bauarbeiten sind auch auf den Strassen sind Einschränkungen zu erwarten.

Alternative Mobilitätslösungen

Im Laufental ist Kreativität gefragt, um die Auswirkungen der Sperrung zu minimieren. Die Promotion Laufental empfiehlt eine Reihe von Massnahmen, um Pendlern zu helfen. So sollen beispielsweise mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen. Martin Moser vom TrailGate Bikeshop in Zwingen meint, dass E-Bikes eine schnelle und effiziente Alternative zum Auto sein können. «Es ist eigentlich wie ein Töff. Du musst noch eine Nummer lösen, ein Velohelm und Rückspiegel haben. […] Dafür bist du eigentlich fast so schnell wie mit einem Auto. Zum Beispiel von Laufen nach Aesch ist man in 20 Minuten dort», erklärt er.

Während der Bauzeit bieten der Sportshop Karrer in Laufen und der TrailGate Bikeshop in Zwingen 20 % Rabatt auf E-Bikes, die Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreichen können. Mit der Aktion kostet ein solches Rad zwischen 3.000 und 5.000 Franken. Zusätzlich könne man E-Bikes bei einer Probefahrt testen.

Fahrgemeinschaften fördern

Für Menschen, die nicht auf ihr Auto verzichten wollen, wird die Bildung von Fahrgemeinschaften über die kostenlose HitchHike-App empfohlen. Laut Patrick Neuenschwander von der Promotion Laufental könne dies den Verkehr zwar nicht vollständig entzerren, aber dennoch spürbar verbessern. «Wenn es einen gibt, wird es den Stau nicht aufheben, das sind wir uns bewusst. Aber man kann den Stau vielleicht ganz leicht verkürzen.» Während dem könne man sogar noch interessante Gespräche mit neuen Bekanntschaften führen, meint Neuenschwander.

Arbeiten im Co-Working-Space

Eine weitere Alternative für Pendler ist der Verzicht auf den täglichen Arbeitsweg. Im Bermuda Co-Working Space in Laufen würden 20 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, die online gebucht werden können. Ein halber Tag im Co-Working-Space kostet 15 Franken, ein ganzer Tag 30 Franken. WLAN, Drucker sowie Kaffee und Tee seien im Mietpreis inbegriffen.

Ruedi Hofer, der den Co-Working-Space ein- bis zweimal pro Woche für seine Coachings mit geflüchteten Menschen nutzt, lobt das Angebot: «Was ganz besonders ist, ist das stimulierende Umfeld. Zum Lernen, zum Arbeiten, zum Coachen noch wie wir jetzt.» Für ihn sei der Co-Working-Space eine gleichwertige Alternative zum Pendeln nach Basel.

Geduld gefragt

Ob all diese Massnahmen ausreichen, um die Herausforderungen der Totalsperrung zu bewältigen, bleibt offen. Patrick Neuenschwander gibt zu, dass die Situation schwierig bleibt: «Es ist schwierig zu sagen, ob alle diese Massnahmen reichen werden.» Eins ist jedoch sicher: Im Laufental wird in diesem Jahr mehr Geduld benötigt als sonst.

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