
Gegnercheck: Das ist der VfB Stuttgart
Yannick Fuhrer
Im zweiten Spiel der Europa League geht es für den FC Basel gegen den VfB Stuttgart. Nach einigen schlechten Jahren ist der VfB nun zum zweiten Mal in Folge in Europa dabei. Wir stellen den Club vor.
Der VfB Stuttgart (Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e.V.) ist ein traditionsreicher Fussballverein aus Stuttgart, der Hauptstadt von Baden-Württemberg. Der Club gehört zu den bedeutendsten und beliebtesten Vereinen im deutschen Fussball und hat eine bewegte Geschichte. Im Jahr 2007 wurden die Schwaben zum letzten Mal Deutscher Meister. Damals mit dabei: Marco Streller und der jetzige FCB-Trainer Ludovic Magnin. Seit dieser Meisterschaft erlebte der VfB wie kein zweiter Verein in Deutschland eine komplette Achterbahnfahrt.
Zwei Abstiege und keine Konstanz
Seit der Saison 2012/13 hatte sich der VfB in der unteren Tabellenhälfte festgesetzt. In der Saison 2014/15 konnten sich die Stuttgarter am letzten Spieltag noch retten. Doch ein Jahr später mussten die Stuttgarter nach einer erneut schwachen Saison zum zweiten Mal den Gang in die zweite Liga antreten.
Nach einem Jahr Zweitklassigkeit stieg der VfB aber als Meister der zweiten Bundesliga direkt wieder auf. Im ersten Jahr lief es dann auch wieder gut. Der VfB wurde am Ende Siebter und verpasste die Europa-League-Teilnahme nur knapp.
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. In der Saison 2018/19 musste man gegen Union Berlin in die Relegation. Nach einem 2:2 zu Hause und einem 0:0 in Berlin stieg Stuttgart aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel wieder ab.
Erneut gelang dem VfB nach einer Saison in der zweiten Bundesliga direkt wieder der Aufstieg. Doch so richtig bergauf ging es auch dann zuerst nicht. Nach einem neunten Platz nach dem Aufstieg folgte zuerst Platz 15 und ein Jahr später rettete sich der VfB am letzten Spieltag in letzter Sekunde in die Relegation. Diese gewann man gegen den HSV aber souverän.
Schritt für Schritt zurück nach oben
Nach dieser erneut schwierigen Saison glaubte niemand im Schwabenland, dass bald schon wieder bessere Zeiten in Sicht sind. Der VfB wurde in der Saison 2023/24 zu der Überraschungsmannschaft. Am Ende wurden die Schwaben hinter Bayer Leverkusen sogar Vizemeister. Nach dieser guten Saison kam für Stuttgart die schwierige Saison der Bestätigung. Endlich konnten die Schwaben wieder Champions League spielen, doch in der Meisterschaft wollte man auf keinen Fall wieder nach hinten fallen. Nach einer durchzogenen Hinrunde, spielte der VfB zu Beginn des neuen Jahres wieder gross auf und stand zwischenzeitlich wieder auf Platz 4. Doch danach waren die Leistungen schwankend und so resultierte am Schluss der neunte Schlussrang.
Als Pokalsieger zurück in die Europa League
Seit 2007 hatte der VfB nichts mehr gewonnen. 2013 stand man im DFB-Pokalfinale, dieses verlor man aber gegen den FC Bayern knapp mit 2:3. In der Saison 2022/23 scheiterte der Club aus Bad Cannstatt in Extremis an Frankfurt und ein Jahr später im Viertelfinal an Leverkusen. 2025 war es dann wieder so weit: Nach einem Sieg gegen RB Leipzig zog der VfB ins Pokalfinale ein. Dort ging es gegen das Überraschungsteam aus Bielefeld. Die Schwaben gewinnen mit 4:2 und konnten ihren vierten Pokalsieg der Clubgeschichte feiern. Dank dieses Pokalsiegs qualifizierte sich der VfB für die Europa League.
Aufwärtstrend bei den Schwaben
Nachdem Stuttgart in der laufenden Bundesliga-Saison zuerst gegen Union mit 1:2 verlor, gab es gegen Gladbach einen knappen 1:0-Sieg und danach eine 1:3-Niederlage gegen den SC Freiburg. Im Schwabenland hatte man sich einen besseren Saisonstart erhofft. Doch nun scheint es bergauf zu gehen. In der Liga folgten zwei Siege am Stück (2:0 gegen St. Pauli und 2:1 gegen den 1. FC Köln), dazu war der VfB dazwischen auch in der Europa League gegen Celta Vigo erfolgreich (2:1).
Erfolge
- Deutscher Meister (5x):
- 1950, 1952, 1984, 1992, 2007
- DFB-Pokalsieger (4x):
- 1954, 1958, 1997, 2025
- UEFA-Cup-Finalist:
- 1989 (gegen Napoli mit Diego Maradona verloren)
Wichtige Spieler
Der VfB Stuttgart hat ein Kaderdurchschnittsalter von 24,5 Jahren und somit etwas erfahrener als der FCB-Kader. Dabei hat der VfB einen guten Mix aus 25-30-Jährigen Spielern und ein paar jungen Wilden.

Alexander Nübel (Torwart)
2020 unterschrieb Alexander Nübel beim FC Bayern München, kam dort jedoch nicht an Manuel Neuer vorbei. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er 2021 an die AS Monaco verliehen und 2023 schliesslich zum VfB Stuttgart, wo er seitdem die klare Nummer 1 ist. Sein Leihvertrag beim VfB läuft bis 2026. Nübel gilt als moderner, spielstarker Torwart mit guter Strafraumbeherrschung.

Maximilian Mittelstädt (Aussenverteidiger)
Der gebürtige Berliner spielte jahrelang für die Hertha BSC. Nachdem Hertha BSC in der Saison 2022/23 abgestiegen war, wechselte Mittelstädt im Sommer 2023 zum VfB Stuttgart. Die Berliner waren froh, dass sie ihn los waren und sahen ihn als einer der Hauptschuldigen für den Abstieg. In Stuttgart stand man seinem Wechsel zuerst skeptisch gegenüber. Doch schnell blühte er auf und wurde zum unangefochtenen Stammspieler. Mittlerweile ist die Nummer 7 beim VfB nicht mehr wegzudenken. Seit März 2024 ist er deutscher Nationalspieler. Mittelstädt gilt als moderner Aussenverteidiger mit Offensivdrang – er kann sowohl defensiv stabil arbeiten als auch nach vorne Impulse setzen. Sein linker Fuss ist eine Waffe bei Vorstössen, Flanken und auch bei der Gestaltung von Spielzügen über die Aussenbahn.

Atakan Karazor (Zentrum und Captain)
Seit 2019 spielt er für den VfB und trägt seit 2024 die Kapitänsbinde. In seiner Rolle als defensiver Mittelfeldspieler übernimmt Karazor oft Aufgaben in der Absicherung, Balleroberung und Stabilisierung des Spiels. Durch seine Körpergrösse und Physis kann er im Zweikampf und in der Defensive Vorteile bringen. In dieser Saison ist er trotz seines Captainamtes nicht mehr sicherer Stammspieler. Dies vor allem, weil der spanische Neuzugang Chema Andrés einfach enorm stark performt. Trotzdem ist er intern noch immer sehr wichtig.

Angelo Stiller (Zentrum)
Seit Sommer 2023 ist der gebürtige Münchner die Schalt- und Waltzentrale im Mittelfeld. Für das VfB-Spiel ist er fast der wichtigste Mann. Er hat eine enorm starke Übersicht im Zentrum und spielt Pässe punktgenau wie kein anderer im Team. Bereits in diesem Sommer wurde Stiller mit Real Madrid in Verbindung gebracht, vermutlich sollte der Transfer im nächsten Sommer dann auch tatsächlich vollzogen werden. Da ist es auch kein Wunder, dass er schon länger als der Kroos-Nachfolger Nummer 1 in Deutschland angesehen wird.

Ermedin Demirovic (Stürmer)
In acht Spielen hat der bosnische Nationalspieler bereits fünfmal getroffen. Er scheint nach seiner starken ersten Saison nochmal einen drauflegen zu können. Ihn kennt man in der Schweiz aus seiner Zeit beim FC St. Gallen wo er in 28 Spielen 14 Mal traf und sieben weitere Tore auflegte. Gegen den FC Basel stand er zweimal auf dem Platz. In beiden Spielen gelang ihm aber kein Treffer und beide Spiele konnte Rotblau für sich entscheiden. Aber aufgepasst, er hat momentan einen starken Lauf: In drei der letzten vier Spiele war Demirovic erfolgreich.
Die beiden Schweizer
Beim VfB spielen mit Leonidas Stergiou und Luca Jaquez auch zwei Schweizer. Stergiou kam in seiner VfB-Zeit bisher noch nicht so richtig in Fahrt. Momentan ist er angeschlagen und dazu wurde er auch nicht auf die Europa-League-Liste genommen. Anders sieht es bei Jaquez aus. Nach seinem Nasenbeinbruch ist er wieder zurück und spielte am vergangenen Wochenende von Beginn weg.
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Phili
Wird nicht einfacher morgen