
Grosse nationale Unterschiede: Wie (un)gepflegt ist Europa?
Lea Meister
Eine von Galaxus durchgeführte Befragung hat die Körperhygiene von Europäer:innen untersucht. Zähneputzen, Ohrenreinigung, Duschen und Haarewaschen – die nationalen Unterschiede sind gross.
Galaxus hat 2’500 Menschen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz zu ihren Körperhygiene-Gewohnheiten befragt. Eingangs gilt es gleich zu erwähnen: Italien ist Zahnputz-Europameister. Ein Drittel der Italiener:innen gibt laut Galaxus an, sich die Zähne dreimal täglich zu putzen. Dies gilt bei Weitem nicht für alle Länder im DACH-Raum. So putzt die grosse Mehrheit ihre Zähne zweimal täglich. Drei Prozent der Befragten in Österreich und Deutschland geben gar an, nur jeden zweiten Tag oder sogar seltener ihre Beisserchen zu reinigen. So weit so gut. Oder gruuusig.
Etwas unerwartet ist, dass in Europa die Handzahnbürste noch klar die Nase vorn zu haben scheint. In Frankreich gaben beispielsweise 63 Prozent an, ihre Zähne «von Hand» zu putzen. In Deutschland und Österreich wird etwas häufiger zur automatischen Zahnbürste gegriffen. Auch in der Schweiz liegt die Handzahnbürste mit 44 Prozent noch knapp vor der elektrischen mit 39 Prozent. 17 Prozent nutzen beide.
Rund um weitere Hilfsmittel für die Mundhygiene zeichnen sich auch spannende Facts ab: Schweizer:innen sind beispielsweise grosse Zahnseide-Fans. Ob dies daran liegt, dass man schon in der Schule darauf getrimmt wird, diese zu nutzen? Derweil schaben sich Deutsche gerne die Zunge und wenn Pizza und Pasta gegessen wird, kommt regelmässig auch eine Mundspülung zum Einsatz.
Vom Mund in die Ohren
Europäische Einigkeit herrscht, wenn es um das Lieblingswerkzeug für die Ohrenreinigung geht. Hier gewinnt ganz klar das – nicht immer gesunde – Wattestäbchen. 20 Prozent der befragten Italiener:innen gaben ausserdem an, sich auch regelmässig die Ohren zu spülen. In der Schweiz geht man dafür wohl eher zum Ohrenarzt des Vertrauens.
Auch nicht uninteressant: Zehn Prozent der Deutschen und Österreicher gaben gar an, sich die Ohren gar nicht zu putzen. Gut, einen Vorteil hat dies: Man muss sich nicht jeden Mist im Detail anhören, wenn gewisse Klänge dreckbedingt plötzlich etwas leiser werden…
Duschfans in Frankreich
Ja, du musstest etwas Geduld haben. Aber jetzt kommt sie, die Frage nach den Duschgewohnheiten der Europäer:innen. Was man vorweg nehmen kann: Die absoluten Duschmuffel scheinen in Italien und Deutschland zu leben. 41 Prozent der befragten Deutschen gaben an, zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen. Dem schliessen sich 38 Prozent der Italiener:innen an.
Am meisten geduscht wird in Frankreich: 64 Prozent duschen täglich, mit 61 Prozent liegt die Schweiz hier knapp hinter den französischen Nachbarn. Sieben Prozent der Französ:innen gaben gar an, mehrmals täglich zu duschen. Während ein Prozent der Deutschen, Franzosen und Österreicher angab, sogar weniger als einmal wöchentlich zu duschen, scheint es diese duschlosen Menschen gemäss der hiesigen Umfrage in der Schweiz und in Italien nicht zu geben.
Wie sieht es beim Haare waschen aus? fast ein Drittel der Deutschen und Schweizer:innen seift sich täglich auch den Kopf ein beim Duschen. Die Mehrheit aller Befragten tut dies aber zwei- bis dreimal wöchentlich. Fast in allen Ländern geben drei Prozent der Leute an, die Haare seltener als alle zwei Wochen zu waschen… Ob hier wohl auch Glatzenträger befragt worden sind…?
Gewohnheiten auf dem stillen Örtchen
Dass überall Klopapier das bevorzugte Hygieneprodukt auf dem WC ist, überrascht kaum. In Österreich scheinen aber auch Feuchttücher beliebt zu sein und in Italien reinigt sich manch einer den Hintern auch einfach mit Wasser – mit 53 Prozent tut dies gar über die Hälfte. In der Schweiz ist man da eher wasserscheu – nur zehn Prozent gaben an, den Allerwertesten ab und an mit Wasser zu putzen. Der tiefste Wert der befragten Länder.
Ob sich aus den Resultaten der Befragung ein Fazit ziehen lässt? Schwierig. Sicher nicht schaden kann der gelegentliche Geruchs-Selbsttest, der meistens gnadenlos ehrlich ausfällt.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise