Summergspröch
Unterhaltung

Joël von Mutzenbecher: «Ziel ist, dass mein Dialekt nach zehn Sekunden egal ist»

31.07.2024 13:01 - update 25.03.2025 15:17
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Baseldeutsch und sein Stand in der Schweiz, kreative Sommerpausen und Einsamkeit in der Comedy-Szene. Als Comedian ist Joël von Mutzenbecher selbstständig. Im «Summergspröch» erzählt er, warum er das geniesst.

Der Sommer nimmt langsam Fahrt auf. Denn was wir bisher gesehen haben, entspricht nicht gerade der Definition dieser Jahreszeit. Das findet auch Comedian und Moderator Joël von Mutzenbecher. «Wenn schon Sommer, dann sollte er sich auch so anfühlen», sagt der 36-Jährige im Telebasel «Summergspröch».

Obwohl er sich an alle Temperaturen anpassen kann, ist ihm der Sommer am liebsten. «Vor allem, weil ich dann nicht so viel zu tun habe», scherzt der Komiker. Und er könne im Sommer auch mehr unternehmen. «Ich bin gerne draussen und auch im Wasser», sagt er. Ob er in der spielfreien Zeit auch am kreativsten ist?

Im Sommer kann von Mutzenbecher richtig abschalten. «Dann haben alle frei und es fällt weniger Büroarbeit an.» Neben dem Golfspielen ist er begeisterter Rheinschwimmer. «Im Sommer gehe ich morgens gerne spazieren, um Stress abzubauen. Bei schönem Wetter kann ich das auch mit einem ‘Schwumm’ verbinden.» Man merkt, von Mutzenbecher ist Basler durch und durch. «Seit ich am Rhein wohne, bin ich mehr mit ihm verbunden.»

Sekundenbruchteile, die entscheiden

Als Komiker steht der Basler regelmässig auf verschiedenen Schweizer Bühnen. Sein Dialekt sei dabei kein Nachteil. «Das Ziel ist – und ich glaube, das erreiche ich oft -, dass der Dialekt nach zehn Sekunden ziemlich egal ist.» Ob das gelungen ist, merke man jedes Mal sehr schnell, sagt von Mutzenbecher. «In Bruchteilen von Sekunden entscheidet sich, ob man jemanden sympathisch findet oder nicht. Und dann kann man das vielleicht noch ein bisschen in die eine oder andere Richtung lenken.»

In seinem aktuellen Programm scherzt er über den Basler Dialekt, was überall in der Schweiz sehr gut funktionieren würde. «Ich hatte Angst, dass ich mit dem Basler Dialekt nicht so gut ankomme, wenn ich in Basel spiele. Aber negative Reaktionen? Fehlanzeige! «Hier hat es sogar noch besser geklappt.»

In seinem Programm erzählt er, wie sein Dialekt ausserhalb von Basel wahrgenommen wird. Zuerst käme immer der Klassiker: eine schlechte Imitation des Dialekts. «Was ich natürlich verstehe, weil ich das mit anderen Dialekten auch gerne mache.» Der Satz sei immer derselbe: «Bisch vo Boosel?», «Und dann denke ich immer: Nein, das ist eindeutig ein ‘a’, man sagt ‘Basel’.» Was von Mutzenbecher auf seiner Tour ausserdem gelernt hat: Der Basler Dialekt ist gar nicht so unbeliebt, wie er immer dachte.

Das Ferienverhalten hat sich verändert

Trotz des regen Kontakts zum Publikum sei Einsamkeit ein allgegenwärtiges Thema. Oft sind Comedians allein auf Tournee und lange unterwegs. In der Schweiz sei es einfacher, dem entgegenzuwirken, sagt von Mutzenbecher.

Auch in den Ferienplänen von Mutzenbechers spielt die Schweiz mittlerweile eine wichtige Rolle. «Das hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert», sagt er. Früher konnte er im Sommer noch fünf Wochen in Kalifornien verbringen. Heute müsse er – auch wegen der Corona-Pandemie – nicht mehr so weit weg. «Auch durch die vielen Auftritte, die ich in der Schweiz habe, entdecke ich immer wieder neue, wunderschöne Orte».

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Kommentare

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01.08.2024 04:21

pserratore

👍🏻

1 0
31.07.2024 11:08

Sonnenliebe

Toller Typ!

2 0

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