Junge Gäste aus Frankreich bereiten Basler Badis zunehmend Probleme
©Bild: Baseljetzt
Pöbeleien
Basel-Stadt

Junge Gäste aus Frankreich bereiten Basler Badis zunehmend Probleme

05.07.2025 09:00 - update 16.07.2025 14:19
David Frische

David Frische

Gäste in Basler Badis berichten, dass Jugendliche aus dem Elsass oft herumpöbelten und junge Frauen belästigten. Die Lust am Badibesuch vergeht den Einheimischen zunehmend. Der Kanton bestätigt die Vorfälle und will das Sicherheitspersonal aufstocken.

«Sie streiten miteinander, sie kämpfen untereinander. Es ist einfach nicht mehr lustig. Wir haben keinen Spass mehr, hier zu baden.» Daniel ist genervt. Seit 20 Jahren sei er Stammgast im Gartenbad St. Jakob. Doch statt Abkühlung gibts diesen Sommer eher einen roten Kopf. Der Grund: Jugendliche aus dem Elsass, die in der Badi zunehmend für Unruhe sorgten. Die Situation habe sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert, berichten mehrere Stammgäste gegenüber Baseljetzt.

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Gäste aus Frankreich hielten sich regelmässig nicht an Kleidervorschriften, tragen beispielsweise Unterwäsche unter der Badehose. «In letzter Zeit haben wir auch festgestellt, dass sie hinten über die Mauer klettern, um den Eintritt nicht zahlen zu müssen», so Daniel.

Kanton bestätigt Vorfälle

Dass sich junge Badegäste aus Frankreich zunehmend problematisch verhalten, etwa durch Pöbeleien, stellt auch der Kanton Basel-Stadt fest. So auffällig wie in diesem Jahr sei es zuvor noch nie gewesen, sagt der Leiter des Basler Sportamts, Steve Beutler. «In den letzten Tagen und Wochen haben wir vermehrt Situationen festgestellt, die wir in dieser Form nicht akzeptieren können: aggressives und respektloses Verhalten. Oft auch Hygienevorschriften, die nicht eingehalten werden. Sprich, man geht ohne zu Duschen ins Wasser oder behält die Unterhosen an.»

Strengere Kleidervorschriften und Hausverbote möglich

Solche Probleme kenne man im Gartenbad Bachgraben schon länger, so Beutler. Inzwischen habe sich das Thema aber auch ins Joggeli ausgeweitet. Wie oft es sich bei den Jugendlichen um Menschen aus dem Elsass handelt, erfasse der Kanton nicht. Die Behörden stellten aber fest, dass sich gerade junge Menschen aus Frankreich oft gewaltbereiter verhalten würden, so Beutler.

Der Kanton ergreift nun Massnahmen, um die Sache in den Griff zu kriegen. Er stockt das Sicherheitspersonal auf, wie Beutler erklärt. «Auf diese Art und Weise wollen wir unsere Regeln besser durchsetzen. Allenfalls braucht es auch Hausverbote, die wir aussprechen.» Auch strengere Kleidervorschriften in den Badis schliesst der Kanton nicht aus.

Diese gelten in anderen Regionen bereits. So sind in der Badi in Saint-Louis nur noch hautenge Kleidung und Slip-Badehosen erlaubt, damit die Badegäste darunter keine Unterhosen tragen. Das dürfte mitunter auch ein Grund dafür sein, dass viele junge Menschen aus dem Elsass nach Basel in die Badis kommen.

Mitarbeit: Andri Gschwind

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

14.07.2025 16:38

Boldis

Die Politiker mit ihren Freunden, welche diese Ausschreitungen verleugnen oder herunterspielen, sollten doch in den Bädern diese Sicherheits und Kontrolljobs übernehmen

0 2
14.07.2025 13:12

bluewhitedotinthesky

“Frauenhass mit dem Segen der Kirche”: Priester Don Piero Corsi hatte vor fünf Jahren mit frauenfeindlichen Äusserungen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. In einem Flugblatt erklärte er, dass knapp bekleidete Frauen selbst schuld seien, wenn sie Opfer von Gewalt werden. Denn durch ihre knappe Bekleidung würden sie Instinkte provozieren und sich von dem “tugendhaften Leben” entfernen. https://hpd.de/artikel/frauenhass-dem-segen-kirche-14712
In Basel urteilte das Gericht, eine Vergewaltigte sei mit schuld, dass sie von zwei Männern vergewaltigt worden sei.
Damit verstiess das Gericht gegen die EMRK (in Kraft 1974), die CEDAW In Kraft 1997), die Istanbul Konvention Art. 42, der jede Rechtfertigung von Gewalt aufgrund angeblichen Verstosses gegen kulturelle, traditionelle, religiöse Normen verbietet und unter Strafe stellt. Seit Jahren stattfindende systematische sexuelle Belästigung in Badis als “Vorfälle” zu bezeichnen ohne Konsequenzen, käme der Beihilfe Art. 41 gleich…

0 3

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.