
Marschübungen: In den Langen Erlen kracht es zwischen Cliquen und E-Bikern
Mirjam Rodehacke
Während der Fasnachtszeit dürfen im Naherholungsgebiet Lange Erlen ab dem fünften Wochenende vor den «drey scheenschte Dääg» Marschübungen durchgeführt werden. Eine Situation mit Konfliktpotenzial.
Seit dem 1. Februar dieses Jahres dürfen die Cliquen und Guggen bei Marschübungen ihrer Musikalität den letzten Schliff verleihen. Eine besonders beliebte Destination hierfür ist das Naherholungsgebiet Lange Erlen.
Auch wenn es nur eine begrenzte Zeit im Jahr betrifft, verläuft das «Aneinandervorbeikommen» zwischen Cliquen, Spaziergänger:innen, E-Bike-Fahrer:innen und anderen Parknutzenden nicht immer reibungslos. So griff letztes Jahr ein Jogger eine Gugge gar mit einem Pfefferspray an.
Auch im aktuellen Jahr kam es bereits zu einer Auseinandersetzung mit einem Passanten, wie Corina Schwald, Obfrau des Stamm der Rhygwäggi gegenüber Baseljetzt berichtet: «Es gab einen Zwischenfall, als ein E-Bike sehr schnell auf uns zufuhr und knapp vor dem Vortrab bremsen konnte.» Anschliessend habe der E-Bike-Fahrer noch herumgeschrien, dass sich die Clique auf dem Veloweg befinden würde und es keinen Platz habe. Geschehen war dies an der Plauschmarschübung anfangs Februar. Verletzt wurde zwar niemand, aber für viel Plausch sorgte das Erlebnis wohl auch nicht.
Manche haben mehr Freude als andere
Besagte Marschübung fand zwar tagsüber statt, aber es gebe auch solche, die im Dunkeln stattfinden. Dort ist es laut Schwald bisher noch zu keinem Konflikt gekommen. Aktuell sei das vorsorgliche Tragen von Warnwesten nicht geplant, könne aber je nachdem eine Möglichkeit sein, um die Situation gegebenenfalls zu entschärfen.
Auch Florian Stähli, Obmann des Stamm der Spale-Clique hat während Marschübungen in der Langen Erle schon den Unmut verärgerter E-Bike-Fahrer zu spüren bekommen: «Es gibt Leute, die haben Freude an dem, was wir machen, die kommen auch extra für die Marschübungen in die Langen Erlen. Dann gibt es aber auch diese, die weniger Freude haben und vor allem Velofahrer, die dann sehr zügig an uns vorbeifahren und ihr Recht durchsetzen wollen.»
Zu einem Zusammenstoss sei es bis jetzt noch nicht gekommen, dennoch wären solche Situationen unangenehm – besonders für Kinder.
Ein Fasnachtsplan soll es regeln
Um mehr Sensibilität für das gegenseitige Aufeinandertreffen von Mensch zu Mensch, aber auch auf die Umwelt bezogen während der Vorfasnachtszeit zu schaffen, hat das Fasnachts-Comité Ende 2024 einen Fasnachtsplan herausgebracht.
Spale-Clique-Obmann Stähli findet diese Idee sinnvoll: «Der Plan ist sicher hilfreich, um zu sensibilisieren. Nicht nur wegen der Rücksicht aufeinander, sondern auch allgemein, um an die Regeln zu erinnern.» Die Clique, die teilweise bis mit zu 90 Personen unterwegs sind, sei deshalb auch sehr darauf bedacht, dies umzusetzen und zu schauen, dass die Leute die Regeln einhalten.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Sonnenliebe
Das ist doch eine Verallgemeinerung, es gibt sowohl Radfahrer, aber auch Fussgänger, die nicht besonders intelligent sind. Und auch Autofahrer gehören dazu.
menius
Respekt für einander ist das Zauberwort