Die Gemeinde Waldenburg hat in diesem Februar ihr Schwimmbad gerettet – dank einer Steuererhöhung. Trotz des finanziellen Drucks bereuen viele den Entscheid nicht. Für sie ist das Bad mehr als nur ein Ort zum Schwimmen.

Im Februar stand das Schwimmbad Waldenburg kurz vor dem Aus. Die Finanzlage der Gemeinde war prekär. Wäre Waldenburg ein privates Unternehmen gewesen, hätte es Konkurs anmelden müssen, erklärte der Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber an der Gemeindeversammlung. Er stellte der Gemeinde ein Ultimatum: Entweder eine Steuererhöhung um 2.5 Prozentpunkte – oder kein Schwimmbad mehr. Die Entscheidung fiel deutlich aus: für das Schwimmbad.

Auch einige Monate später bereuen die Waldenburgerinnen und Waldenburger ihren Entscheid nicht – so auch Conni Thommen: «Seit ich ein Kind bin, gehe ich hier ins Schwimmbad. Man trifft hier die Leute aus dem Tal – es ist ein soziales Netzwerk. Nach Liestal runter fährt hier niemand», erzählt sie. «Diese Steuererhöhung haben wir halt in Kauf nehmen müssen.» Für sie käme auch eine erneute Steuererhöhung in Frage. Hauptsache, das Schwimmbad bleibt:

Auch das Ehepaar Lüscher aus Bretzwil ist froh, dass das Schwimmbad in Waldenburg weiterhin bestehen bleibt. Für sie ist dieser Ort von grossem Wert. «Wir sind schon vor 50 Jahren mit unseren Kindern hier baden gegangen – und jetzt mit den Enkelkindern. Wir wären sehr enttäuscht, wenn wir hier nicht mehr baden könnten.» Auch sie würden einen höheren Eintrittspreis in Kauf nehmen, um das Schwimmbad, falls nötig, auch in Zukunft zu retten:

Die Steuererhöhung sei für die Gemeinde eine grosse Erleichterung gewesen, erklärte Gemeinderätin Andrea Sulzer im Februar gegenüber Telebasel. Trotz des Budgetüberschusses im Jahr 2025 stehe die Gemeinde finanziell aber nach wie vor unter Druck.