Mehrere Beschwerden nach Zuschauervoting am ESC
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Mehrere Beschwerden nach Zuschauervoting am ESC

20.05.2025 11:35 - update 20.05.2025 14:47

Baseljetzt

Wieder einmal steht der Eurovision Song Contest im Zeichen der Debatte um Israel. Haben die Zuschauerpunkte ein wahres Bild der Publikumsmeinung wiedergegeben? Mancher Sender stellt das infrage. Der Ausrichter reagiert. Auch bei der Schweiz klafften Jury- und Publikumsvoting auseinander.

Nach dem Eurovision Song Contest (ESC) sehen mehrere beteiligte Fernsehsender Klärungsbedarf bei der Stimmabgabe. Es geht um die Punkte für Israel, die im ESC-Finale eine auffällige Diskrepanz zwischen Jury- und Zuschauerabstimmung aufwiesen. Der Ausrichter, die Europäische Rundfunkunion (EBU) in Genf, bestätigt entsprechende Rückmeldungen.

Die EBU verweist auf die Firma Once in Köln, die seit Jahren das Televoting für den ESC koordiniert. Sie habe bestätigt, dass die Abstimmungsergebnisse aus allen Ländern korrekt angegeben worden seien.

Yuval Raphael von Platz 15 auf zweiten Platz

Die Sängerin Yuval Raphael erhielt beim Finale am vergangenen Samstag 60 Punkte von den Fachjurys der 37 teilnehmenden Länder und landete damit im Ranking auf Platz 15.

In der Gunst des Publikums stand sie aber nach Angaben der EBU mit grossem Abstand auf dem ersten Platz. Sie erhielt insgesamt 297 Publikumspunkte, was sie in der Gesamtwertung auf Platz zwei katapultierte. ESC-Sieger JJ aus Österreich erhielt 258 Punkte von den Jurys und 178 Punkte vom Publikum.

Zoë Më, die mit dem Song «Voyage» für die Schweiz angetreten war, lag im Juryvoting streckenweise ganz vorne, vor JJ, und landete nach dem Urteil der Jurys auf dem zweiten Platz. In der Gunst des Publikums fiel sie mit null Punkten durch und belegte schliesslich mit 214 Punkten den zehnten Platz.

«Wir können bestätigen, dass wir seit dem grossen Finale am Samstag mit mehreren Sendern in Bezug auf die Stimmabgabe im Wettbewerb in Kontakt gestanden haben», teilte der ESC-Direktor Martin Green auf Anfrage mit. Man nehme ihre Bedenken ernst. Er werde im Hinblick auf die 70. Ausgabe nächstes Jahr in Österreich eine umfassende Diskussion geben.

Gültigkeit der Stimmen bestätigt

Das Abstimmungsverfahren für den Eurovision Song Contest sei «das fortschrittlichste der Welt». Alles werde geprüft und verifiziert, «um verdächtige oder unregelmässige Abstimmungsmuster auszuschliessen», teilte Green weiter mit. Das Unternehmen Once habe die Gültigkeit der Stimmen bestätigt.

Unter anderem will der staatliche spanische TV-Sender RTVE nach eigenen Angaben eine Überprüfung des Zuschauervotings beantragen. Der belgische öffentlich-rechtliche Sender VRT stellte seine künftige ESC-Teilnahme infrage. Es lägen zwar keine Hinweise darauf vor, dass die Stimmenauszählung nicht korrekt durchgeführt wurde, so VRT. Aber die Frage sei, «ob das derzeitige Abstimmungssystem ein faires Abbild der Meinungen der Zuschauer und Zuhörer garantiert». (sda/mik)

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20.05.2025 09:54

snape

Es ist interessant, ich wohne in Frankreich und konnte nicht abstimmen. Über die französische ESC App konnte man nur per sms voten. Meine SIM Karte hat (glaub) einen Schutz, gegen Gebührenfallen und somit waren die SMS nicht möglich. Von meiner italienischen Nummer konnte ich in Frankreich keine SMS senden und voten über die App akzeptierte keine Wise Kreditkarte. Also es war einfach unmöglich zu voten.

0 8
20.05.2025 11:06

Mazeffect

Erst überlegen dann schreiben. Sowas von logisch dass es nicht funktioniert wenn der Dienst blockiert ist. Bei den billig Anbietern ist das Standardmässig blockiert.
Über einen Browser im Internet kann jeder abstimmen. Wenn deine Karte für solche Zahlungen nicht entsperrt ist … DEIN Fehler. In der Schweiz mit Swisscom hat alles funktioniert.

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