
«Müssen immer mehr Geld und Zeit in die Baumpflege investieren»
Andri Gschwind
Ein Unwetter hat vergangene Woche hunderte von Schäden in der Region verursacht. Solche Extremgewitter erwarten Meteorologen künftig immer öfter. Die Stadtgärtnerei ist alarmiert – und schlägt neue Wege ein.
Ein starkes Unwetter hat vergangene Woche die Region verwüstet. In den beiden Basel wurden über 1’500 Schäden gemeldet. Die Schadenssumme beläuft sich dabei auf fast sechs Millionen Franken, wie die Gebäudeversicherungen der beiden Basel gegenüber Baseljetzt bestätigen.
Ein Ende ist allerdings längst nicht in Sicht. Meteorologinnen und Meteorologen erwarten in Zukunft vermehrt solche Extremwetterereignisse. Damit rechnet auch die Stadtgärtnerei Basel, weshalb sie immer mehr Präventionsarbeiten durchführt. Dazu gehört unter anderem eine vermehrte Durchführung von Kronenverankerungen. «Dabei werden die Äste mit Seilen verbunden, um die Kräfte gleichmässig zu verteilen. Dadurch sind die Bäume stabiler und können besser überwacht werden», erklärt Simon Leuenberger, Leiter Grünflächenunterhalt der Stadtgärtnerei Basel.
Last ausgleichen
Weiter möchte die Stadtgärtnerei auch vermehrt sogenannte Kronenentlastungsschnitte durchführen, erklärt Leuenberger: «Die Krone wird dabei um zwei bis drei Meter verkürzt. Dadurch gleichen wir die Last gegenüber der Standfestigkeit wieder aus». Angewendet wird dies oft bei Bäumen, die in eine Schräglage gerieten. Durch die Entlastungsschnitte können sich die Baumwurzeln den neuen Gegebenheiten anpassen und die Krone kann sich wieder neu aufbauen.
Auch Lastmessungen helfen dabei, herauszufinden, wie stark ein Baum noch ist. «Mit einem Seilzug wird am Stamm gezogen. So wird der Stamm und der Wurzelraum unter Druck gesetzt», erklärt Leuenberger. Mittels Sensoren, die in den Baum gesteckt werden, kann die Stärke des Baumes gemessen werden. «Dadurch können wir Windböen von bis zu 120 km/h simulieren», so Leuenberger weiter.
«Müssen künftig eventuell mehr Budget beantragen»
Arbeiten, die aber auch deutlichen Mehraufwand mit sich bringen. «Wir müssen immer mehr Geld und Zeit in die Baumpflege investieren. Baumkontrollen können wir bereits jetzt nicht mehr in Eigenleistungen durchführen», erklärt Leuenberger. Momentan werden mit dem vorhandenem Budget deshalb Prioritäten gesetzt. «Zukünftig heisst es natürlich auch, eventuell mehr Budget zu beantragen.»
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