Obmaa Robi Schärz im Gespräch mit Telebasel: «Wollen Freiheit walten lassen»
©Bild: Telebasel
Fasnacht
Basel-Stadt

Obmaa Robi Schärz im Gespräch mit Telebasel: «Wollen Freiheit walten lassen»

17.02.2024 07:31 - update 17.02.2024 07:36
Manuela Humbel

Manuela Humbel

Vollblut-Fasnächtler Robi Schärz spricht im Interview mit Telebasel über seine Premiere als Obmaa – und beantwortet dabei auch kritische Fragen.

Es sind seine ersten «drey scheenste Dääg». Nicht im Allgemeinen, aber als Fasnachts-Comité-Obmaa. Deswegen ist Robi Schärz dieses Mal etwas nervöser als all die Jahre davor. Eigentlich ist er ein Vollblut-Fasnächtler. Seit er zehn, elf Jahre alt ist, zieht er als Aktiver in Larve und Kostüm durch die Gassen und Strassen in Basel.

Seit zehn Jahren ist Schärz im Comité. Bis zuletzt im Drummeli-Team, wo er die Fasnachtsvorveranstaltung mitorganisiert hat. «Jetzt bin ich mehr gefragt, als davor», sagt Schärz. Normalerweise habe er nach dem Drummeli immer «duureschnuufe» und sich, ohne Stress, auf die Fasnacht freuen können. Jetzt ist es umgekehrt: «Jetzt, wo es auf die Fasnacht zugeht, wird es stressig. Dafür kann ich jetzt das Drummeli geniessen.»

Larve und Kostüm gegen Hut und Mantel eingetauscht

Im Gespräch mit Telebasel verrät er, dass es schon manchmal hart sei, nicht mehr so unbeschwert an der Fasnacht mitmachen zu können und Larve und Kostüm gegen Hut und Mantel zu einzutauschen. «Es ist vor allem hart, wenn die eigene Clique an einem durchläuft», sagt Schärz. Den schwarzen Mantel und den Hut sehe er aber auch als eine Art Kostüm: «Hut trage ich sonst nie».

Teil des Comités zu sein, bringe aber auch andere Vorteile mit sich: «Es ist schön, dass an uns die ganze Fasnacht vorbeiläuft. Wir können alles sehen, die ganzen Sujets, die ganze Farbenpracht, die tollen Guggen und Wägen und Cliquen können wir geniessen.»

Ganz von Kostüm und Larve lässt Robi Schärz aber nicht die Finger. Er mache Morgestraich und ziehe auch am Abend durch die Gassen. «Wenn um 18.00 Uhr die Stände schliessen, dann gehe ich in die Clique und ziehe mein Kostüm an.» Dafür benötige er nur fünf Minuten und dann sei es so, als sei er den ganzen Tag dabei gewesen.

«Wir erwarten einen gewissen Respekt und Anstand»

In all den Jahren, in denen Robi Schärz teil der Fasnacht ist, hat sich aber auch immer mal wieder etwas geändert. Dieses Jahr zum Beispiel, als der Leitfaden ausgebaut und klarstellt wurde, dass Rassismus und Sexismus an der Basler Fasnacht unerwünscht sind. Der Inhalt des Leitfadens sei zwar nichts Neues, sagt Schärz. Er sei bloss auf die heutige Zeit angepasst worden. «Wir haben alles andere schon davor so gelebt. Wir erwarten einen gewissen Respekt und Anstand, den man das ganze Jahr gegenüber den Mitmenschen hat.» Das sei nichts Spezielles und die Fasnächtler:innen wolle man so auch nicht einengen.

Im Grossen und Ganzen würden die Punkte des Leitfadens auch heute schon so gelebt, sagt Schärz: «von 99% der Teilnehmenden.» Die Fasnächtler:innen müssten sich wegen des Verhaltenskodex’ nicht verunsichert fühlen. Ein sehr grosser Teil würde seine Sujets sehr gut umsetzen. Und: «Wir wollen in die Ideen der Fasnächtler:innen nicht reinreden oder in deren Ausführung. Wir wollen sie dann erleben und die Freiheit walten lassen.»

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