Ökonomin: «Wer in Basel einen Döner will, geht in die Feldbergstrasse»
Michael Kempf
Mit dem «Agora Market» entsteht in der Feldbergstrasse ein neuer Dönerladen. Eine Strasse, in der es bereits viele Dönerläden gibt. Aus Sicht einer Industrieökonomin könnte das aber auch ein Vorteil sein.
«Sultan Saray», «Vegitat», «Aziz Imbiss», «Ali Baba Grill» oder «Isbilir» – das sind nur einige der Dönerläden in und um die Feldbergstrasse. Ab November kommt ein weiterer hinzu: der «Agora Market».
Doch wie sinnvoll ist es, einen neuen Betrieb an einem Standort zu errichten, an dem es bereits viel Konkurrenz gibt? Für die Industrieökonomin Catherine Roux von der Universität Basel spricht nichts dagegen. «Wenn sich viele Anbieter an einem Ort niedergelassen haben, bedeutet das auch, dass dieser Stadtteil von der entsprechenden Kundschaft wahrgenommen wird», sagt Roux. «Wer einen Döner will, geht dann nicht in die Freie Strasse oder zum Marktplatz, sondern in die Feldbergstrasse.»
Aber es sei auch wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben, so Roux. «Man muss in der Lage sein, die potenziellen Kunden vor Ort für sich zu gewinnen.» Dies zeigt sich beispielsweise auch in der Steinenvorstadt, die sich zu einer Burger-Meile entwickelt hat, in der sich die verschiedenen Burgerläden voneinander zu unterscheiden versuchen.
Basels hipper Dönerladen
Der Agora Market soll laut den drei Gründungsmitgliedern Michel Bannier, Fabienne Attenhofer und Raphael Wenger eine etwas andere Kebab-Atmosphäre bieten. So konzentriert man sich laut Attenhofer auf nur ein Produkt, nämlich den Döner und eine vegetarische Alternative. Dafür soll vom Brot bis zu den Toppings alles selbst gemacht werden.
Für Attenhofer bietet auch der Standort viel Potenzial. «Hier ist immer viel los, auch zu unterschiedlichen Tageszeiten. Wir glauben auch, dass wir hier mit den anderen Dönerläden mithalten und uns in gewissen Bereichen sogar von ihnen abheben können.»
Ähnlich sieht es Mitbegründer Michel Bannier. Mit ihrem Konzept würden sie weniger in direkter Konkurrenz zu den anderen Geschäften stehen, sondern ein erweitertes Angebot bieten. «Aus meiner Sicht orientieren wir uns mehr in Richtung ‹Astro Fries›. Also an eine Kundschaft, die qualitativ guten Fastfood will und dafür auch bereit ist, den einen oder anderen Franken mehr zu bezahlen», sagt Bannier.
Mit seinen hausgemachten Pommes Frites hat sich das ebenfalls in der Feldbergstrasse gelegene Food-Restaurant Astro Fries einen Namen gemacht und zieht immer wieder Gäste an, die etwas speziellere Pommes bevorzugen. Gut möglich, dass dieses Bedürfnis auch für einen speziellen Döner besteht.
Anfangs November soll der «Agora Market» eröffnen. Ab dann wir sich zeigen, ob sich dieser spezielle Döner in «Basels Döner-Meile» behaupten kann.
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akjo
Ich mag Döner aber einfach mal aufhören mit Dönerläden, es gibt definitiv zu viel und an der Feldbergstrasse fühle ich mich als Frau überhaupt nicht in Sicherheit…
Ich privilegiere Weil am Rhein, dort fühle ich mich wohl…
pserratore
👍🏻