Kurvensperre
FCB

Wegen «fehlender Rechtsgrundlage» fordert Motion Verzicht auf Kaskadenmodell

22.04.2025 10:47 - update 23.04.2025 06:48

Baseljetzt

Am Ostermontag blieb das Parkett der Muttenzerkurve beim Sieg des FCB gegen Yverdon leer. In der Basler Politik werden Stimmen von Rechts bis Links laut, die von der Regierung fordern, das Kaskadenmodell in Basel-Stadt nicht anzuwenden.

Am Ostermontag spielte der FCB im Joggeli gegen Yverdon Sport. Die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) hatte im Vorfeld der Partie eine Sperrung des Parketts der Muttenzerkurve beschlossen. Der Grund: Nach dem Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel vom 12. April war es vor dem Stadion Letzigrund zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Zusätzlich ist der FCB für die nächsten fünf Spiele auf Bewährung und musste seinen Ticketverkauf für das besagte Spiel einstellen. So will es das Kaskadenmodell.

Die Rechtsgrundlage habe gefehlt

Konkret war es die Arbeitsgruppe (AG) Bewilligungsbehörde der KKJPD, die diese Massnahme im Rahmen einer Medienmitteilung veröffentlichte, obwohl sie dazu laut dem Basler SVP-Grossrat Pascal Messerli gar nicht befugt ist.

Messerli kritisiert deshalb die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann: «So wie ich es verstanden habe, hat einfach die AG Bewilligungsbehörde diese Medienmitteilung herausgegeben. Jetzt wird von Regierungsseite, von Frau Eymann, gesagt, das habe die Polizei entschieden. Die Regierung stützt sich jetzt auf das Polizeigesetz, aber das Polizeigesetz kann nur dann eine Bewilligung oder Auflagen erteilen oder eine Bewilligung verweigern, wenn eine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit besteht. Und das war an diesem Montag nicht der Fall.» Die Rechtsgrundlage habe gefehlt, so Messerli weiter.

Noch keine Unterstützung aus der LDP

Das Kaskadenmodell wurde auf diese Saison hin von der KKJPD eingeführt und am Ostermontag im Rahmen des Spiels des FCB gegen Yverdon Sport angewendet. Zeitgleich formiert sich in der Basler Politik Widerstand in Form einer Motion, lanciert von Messerli und abgestützt von Rechts bis Links. Sie fordert von der Basler Regierung unter anderem «den sofortigen Verzicht auf sämtliche Massnahmen des Kaskadenmodells». Unterzeichnet haben sie Vertreter:innen von SVP, FDP, Mitte, GLP, Grüne, Basta und SP.

Wegen «fehlender Rechtsgrundlage» fordert Motion Verzicht auf Kaskadenmodell
Die Fans aus der Muttenzerkurve waren trotzdem im Stadion – sie wichen in den Sektor B aus. Bild: Telebasel

Zwar würden die Unterzeichnenden der Motion die Gewaltvorfälle verurteilen und sich klar von den betroffenen Personen distanzieren, heisst es in der Motion – jedoch würden sie sich ebenso gegen die Kollektivbestrafung stellen und diese als nicht sinnvolle Massnahme erachten. So fordert die Motion deshalb weiter «generell auf Kollektivstrafen wie die Sperrung einzelner Sektoren oder des ganzen Stadions zu verzichten». Stattdessen solle ein Konzept ausgearbeitet werden, wobei vermehrt der Dialog mit dem Club und den Fans gesucht und unterstützt werde.

Von der LDP, also der Partei Eymanns, hat sich (noch) niemand öffentlich für diese Motion ausgesprochen. Man wolle das Thema nach den Osterferien zuerst fraktionsintern diskutieren, bevor man sich öffentlich dazu äussere, heisst es von der LDP. Die Basler Regierung will am 14. Mai über die Motion beraten. (mro/flv)

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Kommentare

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27.04.2025 10:42

Sonnenliebe

❤️💙❤️💙

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23.04.2025 14:52

skywings2

Mein Fazit : Hier schreiben einige für Kollektivstrafen die von der Sachlage wenig Ahnnung haben. Entweder aus Unwissen oder bewusst die Realität nicht sehen wollen. Erinnert mich an Diskussionen über Armee und Landwirtschaft.

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23.04.2025 15:42

Sonnenliebe

Jep genau so isch es!

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