Radioaktivität in Beeren und Konfitüren nachgewiesen
©Symbolbild: Keystone
Kantonslabor
Basel-Stadt

Radioaktivität in Beeren und Konfitüren nachgewiesen

29.08.2024 09:44
David Frische

David Frische

Das Kantonslabor Basel-Stadt hat 22 Proben von Beeren und Konfitüren auf Radioaktivität untersucht. In zehn Proben konnte es radioaktive Spuren feststellen. Gegessen werden können die Beeren trotzdem.

Das kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat 22 Verkaufseinheiten erhoben, davon 14 Mal reine Beeren und acht Konfitüren. «Radiocäsium und Radiostrontium stammen aus Reaktorunfällen (vor allem Tschernobyl) und Atombombentests und sind aufgrund ihrer langen Halbwertszeiten von 30 Jahren auch weiterhin in der Umwelt vorhanden», schreibt das Kantonslabor in seinem Bericht vom Donnerstag. Bestimmte Pflanzen, wie zum Beispiel Beeren, seien bekannt dafür, dass sie grosse Mengen an Radionukliden aufnehmen können.

Untersucht hat das Kantonslabor Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, gemischte Beeren und Brombeeren. Die Proben stammten aus der Schweiz (7), Serbien (7), Polen (4), Ukraine (2), Bulgarien (1) und Kanada (1).

Höchste Konzentration bei Produkten aus Osteuropa

In fünf von acht Konfitüren sowie in fünf von 14 Beeren-Proben konnten Spuren des radioaktiven Isotops Cäsium-137 nachgewiesen werden. Der Höchstwert gemäss Tschernobyl-Verordnung wurde bei beiden Probenarten deutlich unterschritten, wie das Kantonslabor weiter schreibt. Die höchste Konzentration von Cäsium-137 sei bei Heidelbeeren aus der Ukraine nachgewiesen worden.

In sechs der zehn Proben mit detektierbaren Mengen Cäsium-137 sei zudem Radiostrontium nachgewiesen worden. Die höchste Konzentration habe bei Heidelbeeren aus Polen vorgelegen.

Bezüglich der Kennzeichnung habe keine der 22 Proben einen Mangel aufgewiesen.

Monitoring geht weiter

«Die Auswirkungen des Tschernobyl-Unfalls können bis heute in Beeren und Konfitüre aus Beeren nachgewiesen werden. Um die Fachkompetenz in Radioaktivitätsmessungen aufrecht zu erhalten, wird das Monitoring fortgesetzt», teilt das Kantonslabor weiter mit. Diese Expertise sei für einen möglichen radiologischen Notfall erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz zu gewährleisten.

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Kommentare

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31.08.2024 06:58

Thomy

Man vergisst so schnell …..dabei hatte doch die damalige CVP heute mitte Bundesrätin Doris Leuthard eine neue Richtung mit anderen Energie als radioaktive eingeschlagen
Ja der Mensch vergisst sehr schnell

0 0
29.08.2024 08:42

Sonnenliebe

Ja und trotzdem will dr Bundesrat wieder AKW’s, das ist kaum zum glauben, nicht notwenig, lieber in Solar-Wind usw. Energie investieren, macht viel mehr Sinn.

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