Rädäbäng ja oder nein? IG startet Umfrage zum Fasnachtsführer
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Rädäbäng ja oder nein? IG startet Umfrage zum Fasnachtsführer

13.10.2025 18:18 - update 13.10.2025 18:30

Baseljetzt

Der traditionelle Fasnachtsführer Rädäbäng wird ab der nächsten Fasnacht nicht mehr gedruckt, sondern nur noch digital angeboten. Die «IG Rädäbäng Basel» startet eine Umfrage unter Fasnächtlern und Inserenten, ob sie damit einverstanden sind.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Fasnachtsführer Rädäbäng soll ab nächster Fasnacht nur noch digital erscheinen – dagegen regt sich Widerstand
  • Fasnächtler Michel Wiederkehr gründet die «IG Rädäbäng Basel» und startet eine Umfrage unter Fasnächtlern und Inserenten
  • Die IG kritisiert die Abschaffung der Druckausgabe als überhastet und warnt vor dem Verlust eines wichtigen Stücks Basler Fasnachtstradition

Am Kiosk oder im Sutter-Begg konnten sich Interessierte zwei Wochen vor dem Morgenstreich den Rädäbäng kaufen. Im gedruckten Fasnachtsführer fand man alle Sujets der teilnehmenden Cliquen, Wagen und Guggen, aber auch die Cortège-Route sowie weitere Serviceinformationen rund um die drey scheenschte Dääg.

Wie das Fasnachts-Comité Ende September bekannt gab, wird das Heftli im Hinblick auf die nächste Fasnacht nicht mehr gedruckt. Künftig findet man die entsprechenden Informationen in der «Basel City Guide»-App – sprich nur noch in digitaler Form.

Schreiben an alle Fasnachtseinheiten

Einer, der von der Abschaffung ganz und gar nicht angetan ist, ist Fasnächtler Michel Wiederkehr. Er möchte eine Lösung finden, den Fasnachtsführer in gedruckter Form zu erhalten. Dazu hat er eine Interessensgemeinschaft ins Leben gerufen, die «IG Rädäbäng Basel».

Ein Kickoff-Treffen fand nun am vergangenen Donnerstag statt. Dabei herausgekommen ist ein Schreiben. «Wir beabsichtigen, bis Ende dieser Woche ein Schreiben an alle Fasnachtseinheiten und Inserenten, die im Rädäbäng aufgeführt waren, zu verschicken. Wir freuen uns über zahlreiches Feedback über die Zukunft, ob es weiterhin einen gedruckten Rädäbäng geben soll», sagt Michel Wiederkehr gegenüber Baseljetzt.

Im Schreiben heisst es, dass die Beweggründe für den Entscheid des Fasnachts-Comités der IG «überhastet, instransparent und wenig überzeugend» erscheinen. «Ist es doch nicht gerade so, dass mit der Abschaffung des gedruckten Rädäbängs ein Stück des traditionellen Fasnachtsgutes verloren geht, das weit mehr als nur ein Programmheft ist?» Der gedruckte Rädäbäng sei «schlichtweg das Aushängeschild der Basler Fasnacht» und sei «als traditioneller Bestandteil des Weltkulturerbes ‹Basler Fasnacht› äusserst wichtig, um die historische Unversehrtheit, Substanz und Bedeutung des Kulturguts künftigen Generationen weitergeben zu können».

Gefragt seien nun «alle» – «jedes Votum zählt», heisst im Schreiben. Die «IG Rädäbäng Basel» möchte wissen, ob man wolle, dass der Rädäbäng weithin «in der gewohnten Art, also im gedruckten Format» bestehen bleibt.

Comité: Nachfrage sei rückläufig

Im Fasnachts-Comité sei die Digitalisierung des Rädäbäng schon länger diskutiert worden, hiess es vonseiten des Comités, als bekannt gegeben wurde, dass es den Fasnachtsführer nicht mehr geben werde. Einer der Gründe sei die rückläufige Nachfrage gewesen: An der Fasnacht 2025 wurden noch rund 1’400 Stück verkauft. Ausserdem wolle man das Geld, das bisher für die Herstellung des Fasnachtsführers verwendet wurde, künftig anders einsetzen.

Laut Obmann Robi Schärz sei man sich bewusst, dass einige Fasnächtler:innen dem Rädäbäng nachtrauern. Man denke seitens des Comités auch darüber nach, ob eine gedruckte Form allenfalls wieder möglich gemacht werden könne. Wie das technisch aussehen könnte, ist aber noch völlig unklar. (jwe)

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