Die Meldestellen in Zürich und Bern zeigen in ihren Auswertungen ein klares Bild. Die meisten Belästigungen ereignen sich auf der Strasse und im öffentlichen Verkehr.

Belästigung hat viele Gesichter und kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen, seien es unerwünschte Berührungen, unangemessene Sprüche etc. In Zürich können sich sowohl Betroffene als auch Personen, die eine Belästigung beobachten, seit dem Mai 2021 mit dem Online-Tool «Zürich schaut hin» anonym melden. In Bern gibt es seit April 2023 unter dem Namen «Bern schaut hin» ein ähnliches Meldetool für die Hauptstadt.

Eine kürzlich veröffentlichte Auswertung der beiden Meldestellen zeigen ein interessantes Bild. Denn sowohl in Zürich als auch in Bern ereignen sich die meisten Belästigungen nicht im Club oder am Arbeitsplatz, sondern auf der Strasse und im öffentlichen Verkehr.

Pilotprojekt der SBB

Auch für die SBB sind unangebrachtes Verhalten innerhalb von ihren Zügen kein Fremdwort. In ausgewählten Zügen befinden sich seit diesem Januar Aufkleber mit einem QR-Code mit der Aufforderung, «unangebrachtes Verhalten» anonym zu melden. Wer den Code scannt, wird zu einem Meldeformular weitergeleitet. Gemeldet werden könnten «alle Vorfälle, die Ihnen ein unsicheres Gefühl geben», wie es im Meldeformular heisst. Das betreffe sowohl Lärm, Vandalismus oder jede Form von Belästigung.

Das Pilotprojekt der SBB soll bis Ende März dauern. Die Meldungen werden anschliessend von der Bahn analysiert und ausgewertet. Ziel ist es, die Sicherheit und den Service für die Fahrgäste zu verbessern.

Das Meldetool dient laut Bahn dazu, Vorfälle sichtbar zu machen, die Reisende selbst erlebt oder beobachtet haben. So könne die Bahn ihre Präventionsmassnahmen optimieren und ihre Sicherheitsressourcen (z. B. dieTransportpolizei) effizienter planen.