Inklusion
Baselland

Siga und Vanessa machen Rap für Gehörlose

22.11.2023 05:34 - update 22.11.2023 10:24
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Das Duo Siga und Vanessa steht seit zehn Jahren gemeinsam auf der Bühne. Ihre inklusive Musik, also Rap für Menschen mit Hörbehinderung, möchten sie auch der jüngsten Generation näherbringen.

Musik für alle zugänglich machen, das ist das Ziel von Rapper Siga und seiner Bandkollegin Vanessa. Die beiden machen Rapmusik für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung. Derzeit geben sie Workshops an verschiedenen Schulen, um den Kindern ihre besondere Art des Performens näherzubringen. Diese Woche waren die beiden zu Besuch an der Schule in Böckten. Dort haben sie ihr Projekt mit den Schüler:innen geteilt, gemeinsam gerappt und die Gebärdensprache näher kennengelernt.

Dass Rap für gehörlose Menschen funktioniert, beweist das Duo schon seit zehn Jahren auf der Bühne. Die beiden traten mit ihrem Projekt namens «Du» bereits in der Schweiz, Deutschland und Österreich auf. Und zwar vor hörendem und nicht-hörendem Publikum. Die Musik funktioniert nämlich für alle. Während Siga rappt, übersetzt Vanessa dessen Worte synchron in Gebärdensprache.

Die Idee für das Projekt «Du», in dem die beiden Musik ohne Barrieren präsentieren, kam dem Aargauer Rapper durch Zufall. «Ich wurde damals von einem Fan angeschrieben, ob ich einen meiner Videoclips untertiteln könne, damit sie ihn ihrer gehörlosen Bekannten zeigen kann», erzählt er. Danach habe er sich erstmals mit der Thematik auseinandergesetzt und kurz darauf das Projekt ins Leben gerufen.

Ein Jahr später holte er Vanessa als Dolmetscherin mit ins Boot. Die beiden haben sich damals via Facebook kennengelernt, erzählt Siga. Seither steht sie in seinen Videoclips im Vordergrund, und bringt die Emotionen seiner Texte über Gebärden und Mimik zum Ausdruck. Sie selbst wuchs mit gehörlosen Eltern auf und kennt die Gebärdensprache in- und auswendig.

Was inklusive Musik bedeutet und wie man sie umsetzen kann, möchten die beiden noch vielen weiteren Schüler:innen mit auf den Weg geben. In der ganzen Schweiz geben sie deshalb in Kooperation mit der Baloise Session weiterhin Workshops. «Mit unserem Projekt möchten wir aber auch andere Künstler animieren», sagt Siga. Denn inklusive Musik, davon gebe es noch viel zu wenig.

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