So klingt das modifizierte Tina-Tram
Michael Kempf
Die Tina-Trams der BLT fielen durch ihren hohen Lärmpegel auf. Das erste modifizierte Tram zeigt nun: Der Lärm lässt sich um rund die Hälfte reduzieren. Bis die ganze Flotte umgerüstet ist, wird es allerdings noch dauern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die lärmenden Tina-Trams von Stadler Rail wurden modifiziert
- Mittels Dämpfungselementen hat sich Lärmpegel um die Hälfte reduziert
- Der Hersteller will weiter an den Trams tüfteln
Am Donnerstagnachmittag luden die BLT und die Firma Stadler Rail, welche für den Bau der Tina-Trams verantwortlich ist, zu einer Pressekonferenz ins Hotel Victoria ein. Grund dafür ist, dass eines der Tina-Trams so weit modifiziert wurde, dass sich dessen Lärmpegel um gut die Hälfte reduziert hat. Auch die durch die Trams verursachten Erschütterungen sollen durch die Modifizierung geringer ausfallen.
Ein erster Hörtest auf dem Centralbahnplatz (s. Video oben) zeigt, dass die Lautstärke des Tina-Trams tatsächlich geringer ist. Auch die Erschütterungen haben sich, wie bei der ersten Probefahrt zu sehen war, wie versprochen reduziert. «Wir haben verschiedene Akustik- und Dämpfungsmassnahmen eingebracht. Diese betreffen die Bremse, das Fahrwerk und auch die Seitenklappen», erklärt Ansgar Brockmeyer, Marketingleiter von Stadler Rail.
Grund für den Lärm
Doch warum konnte das Lärmproblem des Tina-Trämli nicht bereits im Vorfeld gelöst werden, bevor es überhaupt zum Einsatz kam? «Solche Probleme werden erst vor Ort sichtbar», meint Brockmeyer. Gerade Basel mit seinem dichten Schienennetz und den unterschiedlichen Gebäuden von Alt- bis Neubau biete eine einzigartige Kulisse. Probleme wie die Lärm- und Erschütterungsprobleme im Fall der Tina-Trämli zeigen sich erst im Einsatzgebiet selbst.
Dass die Lösungsansätze über ein Halbjahr auf sich warten liessen, hat laut BLT-CEO Frédéric Monard seine Gründe. «Ich glaube, was vielen nicht bewusst ist, ist, dass eine Trambeschaffung langfristig ist. Man beschafft hier Trams für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Das heisst, wenn wir Anpassungen vornehmen, müssen wir sicherstellen, dass die Punkte Instandhaltung und Wartung funktionieren und die neuen Massnahmen nachhaltig sind und nicht nur zehn Jahre lang wirken», sagt Monard.
In den nächsten zwei Monaten wird Stadler Rail noch weiter am modifizierten Tina-Tram tüfteln. Danach sollte die Serienlösung bereit sein. Bis alle 25 Tina-Trams auf den Stand des Prototyps aufgerüstet sind, wird es laut BLT allerdings noch bis Dezember 2026 dauern.
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