
So steht es um die Kriminalität im Baselland: Cyberdelikte nehmen zu – Verkehrsdelikte ab
Baseljetzt
Nach einem starken Anstieg von Straftaten im 2023 blieb die Anzahl im 2024 auf ähnlich hohem Niveau, wie die Baselbieter Polizei am Mittwoch bekannt gibt. Cyberdelikte und Gewalttaten hätten aber stark zugenommen.
Am Mittwoch informierte die Polizei Basel-Landschaft über die Kriminalstatistik des Jahres 2024. Die Regierungsrätin und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer zeigte sich zufrieden, dass die Kriminalitätsbelastung im Baselbiet stabil geblieben sei und weiterhin unter dem schweizerischen
Durchschnitt liege. Insgesamt wurden im letzten Jahr 16’889 Straftaten erfasst. Im 2023 waren es 16’996 erfasste Delikte. Die Aufklärungsrate betrug ähnliche wie im Vorjahr 32,6 Prozent.
Zunahme bei Gewaltstraftaten und Einbrüchen
Bei den Gewaltstraftaten war ein Zuwachs von 867 zu 985 zu verzeichnen, was eine Zunahme von 14 Prozent entspricht. Auch bei Einbruchdiebstählen war eine Zunahme von 13 Prozent von 1’245 auf 1’405 Vermögensdelikte zu zählen, wie die Chefin der Kriminalpolizei, Fabienne Holland, ausführte.
Digitale Kriminalität mit stärkstem Zuwachs
Wie auch in den anderen Kantonen ist auch im Baselland das Thema digitale Kriminalität immer relevanter. Die Anzahl Cyberverbrechen stieg von 1’212 auf 1’616, was einem Anstieg von 33 Prozent entspricht. Im Fünfjahresvergleich liegt die Zunahme digitaler Kriminalität bei 190 Prozent. Auf allen Straftaten bezogen, stammt circa jede zehnte Straftat aus dem Cyberraum. Der grösste Teil bei den Cyberdelikten seien Betrugsdelikte. Dort sei es auch wichtig, dass man sich auch selber schütze. So solle man sich immer auf dem Laufenden halten, welche Phänomene zur Zeit die Runden machen, so Fabienne Holland, Leiterin der Kriminalpolizei Basel-Landschaft.
Positive Erkenntnis: Weniger Verkehrsdelikte
Nachdem die Anzahl verletzter und getöteten Personen auf Baselbieter Strassen in den letzten Jahren stetig gestiegen war, ist dieses Jahr ein Rückgang zu beobachten. Insgesamt sind 582 Personen verletzt worden, was eine Abnahme zu den 516 Personen des Vorjahres sind.
Bei der E-Mobilität sieht es etwas anders aus. Die Unfälle mit E-Bikes und E-Trottinetts stiegen leicht an. Wie viele es genau sind, sei schwierig zu ermitteln, da die Dunkelziffer wahrscheinlich recht hoch sei, heisst es im Communiqué.
Die Hauptursache sei in den meisten Fällen das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmenden. Missachten des Vortritts (36 %), Unaufmerksamkeit und Ablenkung (19 %), Fahrmanöver (15 %) sowie Geschwindigkeit (14 %) zählten zu den grössten Unfallursachen.
Wachsende Komplexität der Fälle
Die wachsende Komplexität trifft auf eine Polizei, die an ihre Grenzen kommt. Darum ist schon heute eine Priorisierung und eine Verzichtsplanung nötig. Der Kanton hat zwar 116 neue Stellen bei der Polizei bewilligt, allerdings werden nur 15 neue pro Jahr eingeführt.
Mark Burkhard, Polizeikommandant im Kanton Basel-Landschaft erklärt gegenüber BaselJetzt, dass man gerne schneller wachsen würde. Einerseits habe man aber die Einschränkungen von den Finanzen vom Kanton und auf der anderen Seite habe man auch Kündigungen. Pro Jahr müsse man über 50 Stellen neu besetzen und mehr Potenzial habe man nicht. Man könne nicht viel schneller wachsen, das wäre so nicht möglich.
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Sonnenliebe
Das ist nicht nur in BL so oder auch BS, sondern schweizweit und auch weltweit, dass die Cyperkriminalität zunimmt, darauf sollte man Achtung geben und die Sicherheit in diesem Bereich verstärken.