
SP-Grossrätinnen fordern Gleichstellungs-Massnahmen für Männer
Leonie Fricker
Mehrere SP-Politikerinnen wollen mit einem Vorstosspaket die Gleichstellungsmassnahmen für Männer in Basel-Stadt vorantreiben. Die Männerarbeit im Kanton müsse systematisch ausgebaut werden.
Massnahmen zur Gleichstellung von Männern bringen allen etwas, schreibt die SP-Fraktion in einer Mitteilung am Freitag. Gleichstellung sei kein «Frauenthema», sondern gehe auch Männer etwas an. Doch im Gleichstellungsplan bis 2027 der Abteilung Gleichstellung und Diversität des Kantons würden solche Massnahmen fehlen.
«Männer sind Betroffene, die unter stereotypen Männlichkeitsvorstellungen leiden, sowie Akteure, die Diskriminierungen verstärken können», begründet die SP-Fraktion das darin präsentierte Vorstosspaket.
Vier Vorstösse eingereicht
Darin fordert die Basler Grossrätin Melanie Nussbaumer ein Kompetenzzentrum für Männerarbeit. Kriminalstatistiken würden zeigen, dass Gewalt gegen Frauen, Männer und queere Personen oft von Männern ausgeübt werde. Im Zentrum soll eine «Expertise für die Gesundheits- und Gewaltprävention» aufgebaut werden. Das Wissen daraus solle dann verschiedenen Institutionen zur Verfügung gestellt werden wie beispielsweise Schulen oder Gesundheitseinrichtungen.
Weiter will SP-Grossrätin Barbara Heer in einem Vorstoss wissen, ob die Regierung die Zusammenhänge von Männlichkeit und gewalttätigem Extremismus im Blick hat. «Männlichkeitsbilder können zu Radikalisierung führen», heisst es in der Mitteilung vom Freitag. Extremistische Gruppierungen würden männliche Orientierungslosigkeit und Abstiegsängste «bewusst instrumentalisieren». Dem müsse man entgegenwirken.
Gutscheine für Gebutsvorbereitungskurse
Heer will zudem, dass Väter während der Schwangeschaft ihrer Partnerinnen aktiver werden können. Für die Gleichstellung sei «die Umverteilung von Care-Arbet zentral». Die Anzugsstellerin schlägt dazu konkret vor, dass werdende Väter Gutscheine im Wert von 150 Franken erhalten, die sie für Geburtsvorbereitungskurse einsetzen können.
Zuletzt will SP-Grossrätin Nicole Amacher, dass die Regierung prüft, ob der Übergang zur Pensionierung geschlechtergerecht ist. Der Einstieg ins Pensionsalter gestalte sich nicht für alle gleich einfach, hält sie fest. Dies könne gesundheitliche Folgen haben, es brauche deshalb mehr psychosoziale Angebote in diesem Bereich.
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pserratore
👍👍👍
spalen
sehr guter ansatz! gleichstellung soll eben für beide seiten „gleich“ bedeuten!