Fünftklässler:innen bereiten sich in Biel-Benken auf einen grossen Abschlussball vor. In nur zehn Wochen lernen die Kinder mehrere Tänze. Mit diesen Tanzstunden legen sich die Kinder wichtige Grundsteine für die Zukunft.

In Biel-Benken werden die Hüften geschwungen. Während 18 Lektionen geht es für die Kinder auf eine kulturelle Reise in Form von Tänzen wie Tango, Polka oder Merengue. Die zwei Primarklassen erlernen in kürzester Zeit sechs verschiedene Standardtänze und drei Line Dances. Diese werden dann im April am Abschlussball performt. Am Dienstag fand bereits die 15. Lektion statt. Viele Proben bleiben also nicht mehr übrig – jetzt heisst es: Endspurt.

Pionierprojekt im Baselbiet

Die Schule war die erste im Baselbiet, die ein solches Projekt lanciert hat. Vor fünf Jahren wurde der Tanz-Unterricht zum ersten Mal ausprobiert und sorgte für Begeisterung bei Lehrpersonen, Eltern und auch den Kindern. Das Tanzen würde den Kindern sehr helfen, sagt Tanzlehrperson Irene Heeb. Ziel ist, dass sich die Schüler:innen näher kommen, ohne zu reden – nur mit Bewegung. Die Förderung der nonverbalen Kommunikation, das Teamwork als Tanzpaar und Klasse, sowie eine elegante Haltung würden das Selbstbewusstsein stärken.

Mit der Tanzkultur würden die Schüler:innen lernen, sich gegenseitig zu respektieren und Toleranz füreinander zu schaffen.

Aller Anfang ist Schwer

Das klingt alles sehr gut, ist aber gar nicht so einfach für die Kinder. Denn für die Zehn- und Elfjährigen ist Tanzen mit dem anderen Geschlecht komplettes Neuland. Bisher standen die Mädchen in der einen Ecke, die Buben in der anderen. Niemand will den ersten Schritt wagen, man ist peinlich berührt, hat Angst, ausgelacht zu werden. Diese Berührungsangst soll mit den Tanzstunden langsam verschwinden, auch wenn es für die Schüler:innen zuerst ein bisschen unangenehm ist.

Nach 15 Lektionen ist aber klar: Die Kinder sind warm geworden miteinander. Nun freuen sie sich alle auf den grossen Abschlussball. Dort können sie in wenigen Wochen vor ihren Familien zeigen, was sie draufhaben.

Etwas, das bleibt

Dieser Umgang miteinander, zu lernen, wie man auf andere zugeht, sei etwas, das für immer bleibe, sagt Irene Heeb. «Die Kinder werden sich an diese Tanzstunden zurückerinnern, da bin ich mir sicher». Und darauf dürfen sie stolz sein. Denn die Schüler:innen können aus diesen Lektionen weitaus mehr als nur Tanzkompetenzen für ihren weiteren Lebensweg mitnehmen.