Tatort Centralbahnplatz: Ein Mann, ein «Pistolen-Messer», zwei Opfer
©Bild: Keystone
Strafgericht
Basel-Stadt

Tatort Centralbahnplatz: Ein Mann, ein «Pistolen-Messer», zwei Opfer

15.04.2024 18:39 - update 15.04.2024 18:41
Jessica Schön

Jessica Schön

Vor gut einem Jahr soll ein Mann mit einem Messer auf mehrere Personen eingestochen haben. Der Vorfall ereignete sich mitten auf dem Centralbahnplatz. Dort soll der mutmassliche Täter mehr als einmal sein Unwesen getrieben haben.

Als die Ermittler den stark alkoholisierten Mann in der Elsässerstrasse aufgriffen, zählten sie wohl eins und eins zusammen: Der 38-Jährige, der gemäss Anklageschrift des Strafgerichtes Basel-Stadt ein Messer in Form einer Pistole auf sich trug, soll mit seinem Taschenmesser am Centralbahnplatz kurz zuvor mehrere Menschen verletzt haben.

Erst schlug er zu…

26. Mai, 2023: Gemäss Anklageschrift näherte sich der mutmassliche Täter einem Mann mit der Absicht, sein Gegenüber zu provozieren. Obwohl der Mann den Beschuldigten mehrmals dazu aufgefordert haben soll, sich zu distanzieren, sei dieser nicht auf die Forderungen eingegangen. Schliesslich sei das Opfer mit Schlägen und Tritten durch den Beschuldigten tätlich angegriffen worden.

Die Schwiegertochter des Opfers, die das Geschehen bei den Tramgleisen des Hotels Victoria beobachten konnte, näherte sich der Rauferei, um den Konflikt zu schlichten. Der 38-Jährige soll dies zum Anlass genommen haben, nun auch sein zweites Opfer mit Faustschlägen zu verletzten.

…dann zückte er das Messer

Dabei blieb es nicht. Gemäss Anklageschrift stach der mutmassliche Täter mit einem Taschenmesser auf seine beiden Opfer ein. Die Frau erlitt eine Stichverletzung am Oberarm, der Mann wurde durch eine fast 7 Zentimeter tiefe Wunde im Bauchraum verletzt. Der Beschuldigte soll dabei in Kauf genommen haben, seine Opfer lebensgefährlich zu verletzten.

Schliesslich wurde der Täter um 20:45 Uhr durch die Polizei in der Nähe der Französischen Grenze aufgegriffen. Ein Drogentest ergab, dass der 38-Jähige vor der mutmasslichen Tat Kokain konsumiert hatte. Die Blutalkoholkonzentration: 1.27 Promille.

Die Spuren führen weiter zurück

Schon ein gutes Jahr davor wurde der Beschuldigte gemäss Anklageschrift straffällig, als er eine Frau unvermittelt mit einem Schlag ins Gesicht verletzte. Das Opfer zeigte den Beschuldigten daraufhin an. Auch dieser Vorfall habe sich am Centralbahnplatz ereignet.

Seit dem 26. Mai des vergangenen Jahres befindet sich der mutmassliche Täter in Untersuchungshaft. Der Hauptanklagepunkt: Vorsätzliche Tötung. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung. Die Gerichtsverhandlung findet am 16. April in Basel statt.

Mitarbeit am Text: Tim Meyer und Lino Klein

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

16.04.2024 08:41

XxX84

Dieser Mensch muss lebenslänglich weggesperrt werden! Warum dauert es immer so lange, bis diese Täter vor Gericht kommen? Bei versuchtem Mord sollte schneller gehandelt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Täter jahrelang auf einen Prozess warten. Da läuft definitiv etwas falsch!

1 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.