
Tausende gehen in Bern für höhere Löhne auf die Strasse
Baseljetzt
Tausende Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag in Bern für höhere Löhne. Der Aufruf kam vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund und den Verbänden von Travailsuisse, dem Dachverband der Arbeitnehmenden.
Die Organisatoren schätzten die Anzahl der Demonstrierenden auf über 15’000. Die Teilnehmer:innen waren aus der ganzen Schweiz angereist, teilweise mit Extrazügen und Cars.
Der Umzug von der Schützenmatte bis zum Bundesplatz verlief friedlich, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete. Unter dem Motto «Höchste Zeit für höhere Löhne» zogen die Teilnehmenden durch die Innenstadt und riefen Parolen wie «Rauf mit den Löhnen, runter mit den Boni». Mit Trommeln und Trillerpfeifen machten sie auf sich aufmerksam, zudem wurden Rauchpetarden gezündet.
Neben den Gewerkschaften hatten auch die Regionalgruppen der Klimastreik-Bewegung zur Teilnahme aufgefordert. Sie beteiligten sich etwa mit einem Transparenz mit der Aufschrift «Arbeitszeitverkürzung jetzt! Mehr Zeit, weniger Emissionen» am Umzug.
Ausserdem waren zahlreiche Palästina-Flaggen zu sehen. Insbesondere in den Reihen von Jungparteien und kommunistischen Bewegungen forderten die Demonstrantinnen und Demonstranten Waffenstillstand und skandierten «Free, free Palestine».
«Diese Politik hat keine Zukunft»
Im Zentrum der nationalen Lohndemonstration stand die Forderung nach Lohnerhöhungen von bis zu fünf Prozent, wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaften hiess. Sie prangerten an, dass die Reallöhne trotz allgemein guter Wirtschaftsentwicklung unter dem Niveau von 2019 liegen.
Ohne die Anpassung der Löhne verarme die Bevölkerung, sagte SGB-Präsident und SP-Ständerat Pierre-Yves Maillard an der Schlusskundgebung auf dem Bundesplatz. «Diese Politik hat keine Zukunft.» Ein Vollzeitjob müsse einem das Leben ermöglichen, ergänzte Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna. Im Namen der Gewerkschaften forderte sie einen automatischen Teuerungsausgleich sowie keine Löhne unter 4500 Franken.
Insbesondere vor dem Bundeshaus zeigte die Polizei Präsenz, hielt sich aber im Hintergrund. In der Innenstadt kam es während des Umzugs zu grösseren Verkehrseinschränkungen. (sda/jab)
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spalen
zumindest die teuerung sollte sicher sein. und die branchen/firmen, denen es gut geht, sollten nicht nur an die teilhaber, sondern auch an die angestellten denken