Trügerischer Tabellenplatz: Jedes dritte Spiel verloren, aber die Richtung stimmt
Florian Vögeli
Der FCB schliesst das Jahr auf dem zweiten Platz ab. So gut das klingt, ist es nicht. Aber die Richtung stimmt. Seit dem verhinderten Abstieg in der letzten Saison hat sich einiges verbessert. Die Bilanz der ersten Saisonhälfte.
18 der insgesamt 38 Meisterschaftsspiele wurden im endenden 2024 ausgetragen. Der FCB liegt auf dem zweiten Tabellenplatz mit nur einem Punkt Rückstand auf Leader Lugano. Was auf den ersten Blick hervorragend aussieht, relativiert sich beim Blick nach hinten. Mit nur vier Punkten weniger liegt der FC Sion auf dem siebten Platz. Dieser würde bereits nicht mehr für die Meistergruppe reichen.
Dass die Teams so eng beieinander liegen, verspricht einerseits Spannung für die Rückrunde. Andererseits zeigt sie aber auch auf, dass die Punkteausbeute des FCB nicht so gut ist, wie es der Tabellenplatz vermuten lässt. In Zahlen ausgedrückt gewinnt der FCB nur die Hälfte seiner Ligaspiele (9 von 18). Drei Unentschieden stehen sechs Niederlagen gegenüber.
Jedes dritte Spiel verloren
Oder wie es der einstige FCB-Spieler und heutige SRF-Fussballexperte Beni Huggel in der Telebasel-Sendung «FCB Total» am Montag formulierte: «Negativ ausgedrückt: Man hat jedes dritte Spiel verloren. Darauf muss man achten, unabhängig von der Tabellensituation. Im Moment hat man neun von 18 Spielen gewonnen. Da würde ich ansetzen, damit man diese Quote deutlich über 50 Prozent bekommt».
Dennoch ist die Entwicklung positiv. Denn vor einem Jahr kämpfte der FCB noch gegen den Abstieg und konnte von einer solchen Bilanz nur träumen. «Genau vor diesem Hintergrund muss man das sehen. Aufgrund der letzten Saison ist es im Moment sehr positiv und erfreulich», resümiert Huggel. Man dürfe aber nicht glauben, dass in der ersten Saison nach der schlechten letzten Saison die Bäume schon wieder in den Himmel wachsen, so der 47-Jährige weiter.
Bausteine zum Erfolg
Es gibt mehrere Bausteine, die den FCB wieder nach oben gebracht haben. Einer der wichtigsten ist wohl die Neuausrichtung der sportlichen Führung. Die Sportkommission unter der Leitung von Sportchef Daniel Stucki scheint gut zu funktionieren. Die Zusammensetzung des Kaders stimmt, sodass in dieser Winterpause keine grösseren Anpassungen nötig sind. Mit der Rückkehr von Xherdan Shaqiri gelang ihnen ein Coup, der sich bereits ausgezahlt hat.
Ein weiterer Baustein wurde im Sommer gesetzt. Die sportliche Leitung ist den Wünschen des Trainers nachgekommen und hat den Trainerstab neu aufgestellt. Neben Assistenztrainer Luigi Nocentini sind zwei Fitnesstrainer und ein Ernährungscoach hinzugekommen. Die Verletzungen hielten sich in Grenzen und die Spieler sind in der Lage, 90 oder sogar 120 Minuten zu spielen. Der Sieg nach Elfmeterschiessen im Cup-Achtelfinal gegen Sion unterstreicht diese Behauptung.
Unter dem Strich kann der FCB mit der Hinrunde zufrieden sein. Er darf sich aber auch nicht von der Tabelle blenden lassen. Das Saisonziel bleibt das Erreichen der Championship Group. Das heisst konkret: Nach 33 Runden soll der FCB auf einem der ersten sechs Plätze stehen. Dabei sollte Rotblau den Blick nach hinten nicht verlieren. Bei den engen Abständen in der Tabelle kann es sehr schnell gehen – in beide Richtungen.
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