Turnier mit Vorbildcharakter: Basel zieht positive Bilanz zur Frauen-EM
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Turnier mit Vorbildcharakter: Basel zieht positive Bilanz zur Frauen-EM

28.07.2025 16:56 - update 29.07.2025 06:25
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Rund eine halbe Million Fans haben Basel während der EM besucht. Wenige Stunden nach dem Finale blickt die Gastgeberstadt Basel zurück auf ein friedliches Fussballfest, das neue Massstäbe setzte.

Nur wenige Stunden nach dem Final im Joggeli zieht die Host City Basel ihr Fazit zur Frauen-EM. Das Turnier hat neue Impulse im Frauenfussball gesetzt und weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt.

Die fünf in Basel ausgetragenen Spiele verfolgten 170’000 Fans, rund 25’000 nahmen an Fanmärschen durch die Stadt teil, und 300’000 Menschen nutzten die Fanzonen. Regierungsrat Mustafa Atici zeigte sich am Montag erfreut über diese Zahlen. Auch für die lokale Wirtschaft, Gastronomie und den Tourismus habe die EM eine positive Wertschöpfung erzeugt. «Basel hat sich als Gastgeberstadt bewährt», so Atici.

Turnier mit Vorbildcharakter: Basel zieht positive Bilanz zur Frauen-EM
Rund 300’000 Menschen waren in den Fanzonen unterwegs. Bild: Kanton BS/Marc Gilgen

Die Frauen-EM in Zahlen

  • 500’000 Besucher:innen an Fan-Events in Basel insgesamt
  • Über 500 Millionen TV- und Streamingzuschauer:innen weltweit
  • 170’000 Stadionbesucher:innen im St. Jakob-Park (Ø 34’000 pro Spiel)
  • 25’000 Teilnehmende an Fanmärschen, davon 17’419 allein Deutschlandfans beim Viertelfinale
  • 300’000 Besucher:innen in den Fanzonen, 230 Stunden geöffnet
  • 500 Volunteers aus der Schweiz und dem Ausland, über 3’000 Schichten
  • 14 Prozent mehr lizensierte Spielerinnen, 14 Prozent mehr Trainerinnen und doppelt so viele Schiedsrichterinnen seit Januar 2025

Polizei war ausgelastet, aber zufrieden

Auch Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann zieht ein rundum positives Fazit. Die Einsätze der Kantonspolizei drehten sich vor allem um die Begleitung der Fanmärsche und die Verkehrssicherheit, hiess es am Montag. Die Spiele verliefen durchgehend «ohne nennenswerte Zwischenfälle».

Trotzdem war die Belastung für das baselstädtische Korps, das nach wie vor unterbesetzt ist, bei diesem Grossanlass hoch. Dank Unterstützung aus Baselland und guter Zusammenarbeit konnte die Meisterschaft aber trotzdem zur Zufriedenheit aller gemeistert werden. «Sie sehen heute eine wirklich glückliche Sicherheitsdirektorin», so Eymann vor den Medien.

Das Turnier habe gezeigt, dass eine EM auch ohne Gewalt möglich sei. «Unser Ziel muss sein, dass wir künftig nicht mehr von Risikospielen sprechen müssen», so die Regierungsrätin. Die Frauen-EM übernehme hierbei eine Vorbildrolle, von der der Männerfussball lernen könne. Sie solle als neuer Standard nachwirken, weshalb die Sicherheitsdirektorinnen der Host Cities einen gemeinsamen Appell an den Schweizerischen Fussballverband (SFV) und die Swiss Football League (SFL) richteten:

Rekorde und Millionenpublikum

«Wir konnten mit dieser EM neue Massstäbe setzen», sagte Sabine Horvath, Gesamtprojektleiterin der EM in Basel, am Montag. Insgesamt fanden in den acht Austragungsstädten 31 Spiele statt, davon waren 29 ausverkauft.

Die Spiele verfolgten 500 Millionen Menschen im TV und im Stream – ein neuer Rekord. Als Höhepunkte nannte Horvath für Basel den Oranje-Marsch mit 10’000 Teilnehmenden sowie den Viertelfinal zwischen Deutschland und Frankreich mit 17’419 angereisten Fans aus Deutschland. «Wir hatten zwar mit einem Boom gerechnet, aber dass die Begeisterung so gross wird, hätte ich nicht erwartet», so Horvath. Das Budget für den Grossanlass von knapp 12 Millionen Franken sei eingehalten worden, hiess es weiter.

Turnier mit Vorbildcharakter: Basel zieht positive Bilanz zur Frauen-EM
Der Oranje-Marsch durch Basel. Bild: Kanton BS/Elias Kaiser

Immer noch Platznot

Nun gilt es für den Kanton, den Boom im Frauen- und Mädchenfussball abzufedern. Denn die Zahl der lizenzierten Spielerinnen sowie jene der Trainerinnen und Schiedsrichterinnen steigt weiterhin an. Allerdings fehlt es dem Kanton an Rasenflächen – ein Problem, das ihn bereits seit Längerem beschäftigt. «Neue Fussballfelder zu bauen, ist nach wie vor schwierig», erklärte Sportdirektor Atici. «Deshalb müssen wir die bestehende Infrastruktur so gut wie möglich nutzen.» Konkret bedeutet dies: mehr Kunstrasenflächen für jedes Sportzentrum und mehr Beleuchtungen auf den bestehenden Feldern, um die Belegungszeiten zu verlängern.

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Kommentare

Dein Kommentar

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29.07.2025 12:39

Sprissli

Seltsam keine Schlägereien etc.einfach nur schön und friedlich,Indices waren auch viele Männer dabei! Aber anscheinend haben die in Zürich wirklich nichts gelernt,denn am Freitag wieder Chaos etc!

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28.07.2025 17:12

Hampe56

Schönfärberei muss natürlich wieder sein- gestern: Gastronomie nicht zufrieden…..heute: Gastronomie positive Wertschöpfung erhalten….Gut, dass man nur zu gut weiss, wie Politikeräusserungen zu werten sind.

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28.07.2025 19:12

Sonnenliebe

Das sehen Sie so, ich aber anders. Es war en grossartig organisiertes und friedliches Fussballfest. Dies sieht die Mehrheit genau gleich wie ich.

4 2
29.07.2025 04:22

Hampe56

Lesen und verstehen, Sonnenliebe…stimmt- super organisiert und friedlich- toll! ABER die GASTRONOMIE ist offenbar enttäuscht (siehe Beitrag vom 27.07.)…… 😉

3 3
28.07.2025 19:10

seppertonni

Ja echt, muss mir ein anderes Regionsmedium Suchen. Kein Bock mehr auf dieses Ideologische Getue

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