Traumjob
Point of view

Über den Wolken: Nico Scheidegger macht seinen Traum zum Beruf

09.11.2023 05:21 - update 09.11.2023 10:41
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Der grosse Traum vom Fliegen: Nico Scheidegger hat ihn sich bereits erfüllt. Er ist schon lange Privatpilot und auf dem Weg zum Linienpiloten.

Der 20-jährige Basler ist Privatpilot und lässt sich nun zum Linienpiloten ausbilden. Die Faszination für Flugzeuge hatte er schon als kleiner Junge: «Mit 15 bin ich in die Basler Flugschule gegangen und habe meine ersten Flugstunden genommen. Mit 17 habe ich dann meine Pilotenlizenz gemacht.» Es vergeht kein Tag, an dem er nicht mit Flugzeugen zu tun hat.

Mittlerweile ist er schon über 300 Stunden selbst geflogen und kommt so auf knapp 100 Flüge pro Jahr. Dazu kommen 400 Theoriestunden pro Jahr. Für die Ausbildung zum Privatpiloten braucht man in der Schweiz 45 Flugstunden und rund 200 Theoriestunden. Jetzt will er Linienpilot werden, da sind die Anforderungen noch höher.

Nach der Prüfung sind mindestens 150 Flugstunden erforderlich, dazu kommen 650 bis 800 Stunden Theorie. Wird die Ausbildung in Vollzeit absolviert, dauert sie eineinhalb bis zwei Jahre. Nico Scheidegger absolviert die Ausbildung modular und benötigt so rund vier Jahre.

Traumberuf Pilot

In ein bis zwei Jahren darf er zum ersten Mal einen Airbus fliegen. Pilot war schon immer Nicos Traumberuf, auch wenn man weiss, dass es in diesem Beruf keine Jobsicherheit gibt: «Wenn es eine Wirtschaftskrise gibt, sparen die Leute immer zuerst an den Ferien. Dann haben wir automatisch weniger Flüge», sagt Nico.

Durch einen Unfall oder eine Krankheit könne er auch von heute auf morgen alles verlieren, sagt Nico. Dazu kommen hohe Anforderungen wie fliessendes Englisch, viel Wissen und die Verantwortung, mehrere hundert Menschen wieder sicher auf den Boden zu bringen.

Der Pilotenberuf sei zwar immer noch sehr angesehen, aber es habe sich einiges geändert: «Man muss meist selbst in die Tasche greifen und die Ausbildung mitfinanzieren. Es ist kein Beruf des Geldes, sondern der Leidenschaft».

Fliegen und Umwelt

«Keine Branche entwickelt sich so schnell wie das Fliegen», sagt Nico. Ausserdem dürfe man nicht vergessen, dass die Fluggesellschaften nur für zwei bis drei Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich seien, während es in anderen Branchen deutlich mehr seien, so Nico.

Deshalb kann er die Einstellung mancher Menschen nicht nachvollziehen: «Ich finde es immer ein bisschen scheinheilig, wenn Leute zweimal auf die Ferien verzichten, aber sonst nicht wissen, wie umweltschädlich sie leben».

Nico Scheidegger und seine Kolleg:innen versuchen auch immer so umweltschonend wie möglich zu fliegen, durch die von Jahr zu Jahr neuen Entwicklungen wird dies auch immer wie einfacher.

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