Vom sozialen Abseits auf die Fussballplätze Sacramentos
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Armut
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Vom sozialen Abseits auf die Fussballplätze Sacramentos

03.07.2023 18:06 - update 06.07.2023 09:45
Andri Gschwind

Andri Gschwind

Vom 8. bis am 15. Juli findet in Sacramento (USA) der Homeless World Cup 2023 statt. Daran teil nimmt auch das Team des Surprise Strassenfussballs. Bis dahin muss es sich aber noch intensiv vorbereiten.

«Hopp Schwiiz», heisst es ab Samstag, wenn in Sacramento der Ball rollt. Sieben Spielerinnen und Spieler aus der ganzen Schweiz kämpfen am Homeless World Cup 2023 um den Titel. Bevor es ernst gilt, muss aber noch trainiert werden. Das Team bereitet sich deshalb zurzeit in Dornach auf das Turnier vor.

Am Wettkampf treffen Teams und Kulturen aus der ganzen Welt zusammen. Auch wenn das Turnier Weltmeisterschaft der Obdachlosen heisst, definiert jedes Land selbst, was für Hintergründe ihre Spieler:innen haben. Die Schweiz hat sich für Armutsbetroffene und sozial ausgegrenzte Menschen entschieden.

Viele Jobs und eine abgebrochene Lehre

Eine der sieben Spieler:innen heisst Macieli de la Rosa. Die Zürcherin hat seit ihrer Kindheit eine grosse Leidenschaft für den Fussball. «Ich wollte schon als Kind immer Fussball spielen. Meine Eltern sagten allerdings, dies sei nur für Männer», sagt Macieli im Gespräch mit Baseljetzt. Davon lies sie sich allerdings nicht abhalten und blieb am Ball.

Macieli blickt auf eine schöne Kindheit zurück. Leicht war diese allerdings nicht immer: «Ich hatte vor allem Differenzen mit meiner Mutter. Sie war eher alte Schule. Sprich: Eine Frau muss lernen zu putzen und Hausfrau zu sein». Deshalb zog die Zürcherin schon mit 18 Jahren von Zuhause aus. Damit begannen die Probleme mit der Jobsuche. «Zuerst arbeitete ich als Bäckerin, dann als Kinderbetreuerin. Anschliessend war ich sechs Monate arbeitslos.» Danach folgten eine abgebrochene Lehre und mehrere Arbeitsprogramme, bis sie vor kurzem schliesslich erfolgreich ihre Lehre abschloss.

Ein sportlicher und menschlicher Mix

Auf dem Feld bilden die SpielerInnen eine Einheit. Sie bilden ein zusammenhängendes Team. Dafür braucht es im Vorfeld aber viel Arbeit, erklärt Janosch Martens. Er begleitet das Team täglich. «Wir machen immer wieder Tools, die nicht auf dem Fussballfeld stattfinden». So führen die SpielerInnen nebst taktischen auch persönliche Gespräche. «Bei diesen Gesprächen bekommt man die unterschiedlichen Lebensgeschichten und Lebensrealitäten mit. Mit einem persönlichen Austausch und mittels Persönlichkeitsschulungen probieren wir dann, die Spieler zu schulen», erklärt Martens.

Die Weltmeisterschaft der Obdachlosen findet vom 8. bis 15. Juli statt.

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05.07.2023 06:24

Weiser

Finde ich toll, viel Erfolg!

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03.07.2023 16:48

Baslere56

tolle sache, wird das auch übertragen?

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