Weniger Interesse an Berufslehren: So will die Handelskammer gegensteuern
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Weniger Interesse an Berufslehren: So will die Handelskammer gegensteuern

21.10.2025 12:19
Shahed Staub

Shahed Staub

Die Handelskammer beider Basel warnt vor einem Fachkräftemangel in technischen Berufen. Mit einem neuen Dossier will sie die Berufsbildung stärken und MINT-Fächer für Jugendliche, besonders für Mädchen, attraktiver machen.

Die Berufsbildung verliert an Attraktivität – und das, obwohl die Region dringend MINT-Fachkräfte, also Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, braucht. Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zeigt: Fachkräfte aller Ausbildungsstufen sind gefragt.

Um gegenzusteuern, hat die Handelskammer beider Basel (HKBB) das Dossier Berufsbildung veröffentlicht. Sie stellte es am Dienstag der Öffentlichkeit vor. Es enthält konkrete Vorschläge, wie Unternehmen, Schulen und Behörden die Berufsbildung stärken können. «Wir müssen jetzt handeln», sagte Handelskammer-Direktor Martin Dätwyler am Dienstag vor den Medien. «Die Berufsbildung hat in den letzten Jahren gegenüber dem akademischen Weg an Ansehen verloren.»

Das Dossier schlägt drei Massnahmenpakete vor:

  • Toolbox für Unternehmen, um als Ausbildungsbetrieb attraktiver zu werden.
  • Impulse für die Kantone, etwa zur Förderung von ICT-Lehrstellen (Information and Communication Technology)
  • Eigene Projekte der Handelskammer, um Schule und Wirtschaft enger zu vernetzen.

Besonderen Fokus legt die HKBB auf eine frühe, gendersensible MINT-Förderung. Laut der Handelskammer öffnen sich Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen bereits wenige Monate nach Schuleintritt. Deshalb fordern die beiden Basel-Kantone ein Programm zur gezielten Förderung von Mädchen und Frauen im MINT-Bereich – ab dem Kindergarten.

Auch eigene Initiativen will die HKBB ausbauen: Ein neuer Runder Tisch Berufsbildung soll Akteure aus Schule, Wirtschaft und Politik zusammenbringen. Zudem werden künftig besonders engagierte Schulen mit dem Label «Bo-Leuchtturm» ausgezeichnet. Programme wie «Schule@Wirtschaft» und «Rent a Boss», bei denen Wirtschaftsvertreter direkt mit Schüler:innen arbeiten, sollen erweitert werden – auch um Eltern und Lehrpersonen einzubeziehen.

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