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Wie die FCB Frauen die Tabellenspitze erobern konnten

27.11.2023 16:32

Rotblau

Die Frauen des FCB gewannen am Wochenende gegen GC und grüssen jetzt von der Tabellenspitze. Wie schon oft in dieser Saison konnten die Frauen ihr Potenzial zeigen und das Spiel drehen.

Anders als vor Wochenfrist in Rapperswil beginnt der FCB mit einigen Fehlern im Spielaufbau. Einen davon nutzt GC in der 13. Minute in Person von Sydney Schertenleib, die eine hohe Hereingabe aus dem Halbfeld direkt verwertet. Die Führung ist nicht unverdient. In der Folge wird der FCB aber dominanter und erspielt sich erste Torchancen. Oft fehlt aber die Präzision im Abschluss, weshalb die Grasshoppers mit der Führung in die Pause gehen. 

In der zweiten Halbzeit übernimmt der FCB sofort das Spieldiktat. In der 50. Minute wird Leonie Köster im Strafraum zu Fall gebracht, doch Milena Nikolic verschiesst den fälligen Elfmeter. Nur wenige Minuten später kann sie dann aber doch noch jubeln. Nikolic lässt ihre Gegenspielerin ins Leere laufen und schiebt den Ball ins linke untere Eck.

Mangelnde Chancenauswertung

Für die Tabellenführung braucht der FCB aber einen Sieg. Dementsprechend spielen die Baslerinnen weiter nach vorne und stören GC früh. Nur wenige Minuten nach dem Ausgleich ist es erneut Nikolic, die den Ball im Tor unterbringt. Im Strafraum gewinnt sie den Ball und schiebt zum 2:1 ein.

Der FCB hat das Spiel nun voll im Griff. Auch das 3:1 fällt nach einem fatalen Ballverlust der Hoppers: Ugochukwu erobert den Ball in der gegnerischen Hälfte, läuft alleine auf die Torhüterin zu und schiesst zum 3:1 für den FCB ein. Sie ist es auch, die mit einem Pfostenschuss die Vorentscheidung verpasst. Überhaupt ist es die mangelnde Chancenauswertung, die den FCB um eine frühere Entscheidung bringt. Aus dem Nichts kommt GC mit dem 3:2 zurück ins Spiel. Den Sieg lassen sich die Baslerinnen aber nicht mehr nehmen und klettern an die Tabellenspitze. 

Erfreuliche Entwicklung im Herbst

Die bisherige Saison verlief für den FCB sehr erfreulich, im Vergleich zur Vorsaison hat der FCB nach zehn Spieltagen jetzt sieben Punkte mehr auf dem Konto (2022/23: 15 Punkte). Auch die Ausbeute in der Offensive ist in dieser Saison deutlich besser (+15 Tore). Mit der aktuellen Punkteausbeute hätte es in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt aber nur für den dritten Platz gereicht. In der vergangenen Saison tat sich der FCB vor allem in der Rückrunde schwer: In neun Spielen holte das Team nur acht Punkte. 

Trotz Problemen in der Chancenauswertung erzielte der FCB die meisten Tore (32) und weist das bisher beste Torverhältnis auf (+22). Vor allem in den letzten Wochen zeigten sich die Baslerinnen in Torlaune: Seit der Niederlage in Zürich haben sie in fünf Spielen 22 Tore erzielt.

Der FCB kommt sehr gerne über die Flügel, wo sie sich mit ihren schnellen Spielerinnen wie Tyara Buser oder Aurelie Csillag Vorteile verschaffen können. Auch die Aussenverteidigerinnen Szenk, Baass oder Seghir stehen gewöhnlich sehr hoch und schlagen viele gefährliche Flanken. Im Strafraum überragt die 1.89 Meter grosse Stürmerin Milena Nikolic die meisten ihrer Gegnerinnen. Aber auch die jüngere Alternative, Melissa Ugochukwu, wusste bisher zu überzeugen. Von Vorteil ist, dass der FCB nicht von einer Stürmerin abhängig ist: Alle Stürmerinnen haben schon einige Tore erzielt. 

Wie die FCB Frauen die Tabellenspitze erobern konnten
Milena Niklolic erzielt das 2:1 für den FCB. Bild: Rotblau App

Viel Erfahrung kam hinzu

In der Defensive hat der FCB mit Torhüterin Anna Klink und Verteidigerin Jana Vojtekova viel Erfahrung hinzugewonnen. Neben Vojtekova scheint FCB-Trainerin Kulig ihre zweite Innenverteidigerin noch nicht entgültig gefunden zu haben: Mal spielt die junge Gloria Adigo, mal die erfahrene Eleni Markou. Im Mittelfeld-Zentrum kommen meist Coumba Sow und Leonie Köster zum Einsatz. Sow übernimmt eher defensive Aufgaben und bringt mit ihrer Erfahrung Ruhe ins Spiel. Zudem gewinnt sie viele wichtige Zweikämpfe. Köster agiert dagegen offensiver, was sich in vier Toren niederschlägt. Mit ihrer Übersicht und Ballsicherheit konnte die Deutsche schon viele gefährliche Angriffe einleiten.

Die zahlreichen Transfers des Sommers scheinen sich bisher ausgezahlt zu haben, auch wenn einige wie Noemi Gentile, Mai Hirata oder Anna Ursem noch nicht viel gespielt haben. Die Mannschaft harmoniert so gut, als würde sie schon seit Jahren zusammen auf dem Platz stehen. Der Kader wurde nicht nur qualitativ aufgewertet, sondern auch in der Breite verstärkt. Verletzte Spielerinnen fallen weniger ins Gewicht als noch in der letzten Saison. 

Im Spiel gegen GC, aber auch schon in den Spielen zuvor, fiel die mangelhafte Chancenauswertung auf. Daran muss der FCB noch arbeiten, will er auch die etablierten Spitzenteams Zürich und Servette bezwingen.

Ausblick

Nach der Länderspielpause empfängt der FC St. Gallen den FCB zum letzten Spiel des Jahres. Im Januar fliegt das Team ins Trainingslager, bevor es am 10. Februar in Luzern weitergeht. Eine Woche später treffen die Baslerinnen im Cup-Viertelfinal erneut auf den Grasshopper Club Zürich. 

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