
Zukunft geklärt: Der Grosse Rat gibt Roche den Bau 52 zum Abriss frei
Shahed Staub
Wie weiter mit dem Bau 52 der Roche? Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Pharmakonzerns ist in den letzten Wochen zum umstrittenen Politikum geworden. Die Entscheidung lag am Mittwoch beim Grossen Rat: Er gibt Roche das Gebäude zum Abriss frei.
Darf die Roche den Bau 52 an der Grenzacherstrasse abreissen – weil veraltet und nicht mehr zeitgemäss? Oder muss er entgegen der Pläne der Roche stehen gelassen und renoviert werden – weil schützenswert? Die Entscheidung lag nach einer im Vorfeld hitzigen Debatte beim Grossen Rat. Dieser hat sich am Mittwoch nun gegen die Änderung des Bebauungsplans an der Grenzacherstrasse (Südareal) ausgesprochen.
Mit 50 zu 42 Stimmen wurde die Änderung des Bebauungsplans, der die Regierung zusammen mit der Roche ausgehandelt hatte, abgelehnt. Damit setzt sich das Anliegen der BRK-Minderheit und der bürgerlichen Parteien Mitte, SVP, LDP und FDP wie auch der Grünliberalen durch: Die Roche bekommt grünes Licht für den Abriss.
Zur Diskussion stand am Mittwoch im Basler Parlament nicht, ob der Bau 52 schützenswert ist, sondern ob er überhaupt schützenswert ist. Dies würden jedoch mehrere Gutachten bestätigen, sagt Salome Bessenich (SP), welche für die Mehrheit der BRK spricht. Von bürgerlicher Seite wurde argumentiert, ein Abrissverbot wäre ein falsches Signal an Investoren und faktisch eine Einschränkung der Eigentumsrechte. Von linker Seite hiess es im Gegenzug, der Denkmalschutz müsse berücksichtigt werden.

Diskussionen bereits im Vorfeld
Aussergewöhnlich im Fall Bau 52: Noch bevor am Mittwoch die roten und grünen Lichter der Parlamentarierinnen und Parlamentarier das Schicksal des Gebäudes besiegeln, kam es im Vorfeld bereits zu hitzigen öffentlichen Debatten.
Da war zum einen die Roche: Sie hat am im September auf ihr Gelände im Kleinbasel eingeladen und dafür geworben, dass der ehemalige Verwaltungskomplex abgerissen werden sollte.
Zum anderen war da die erste Petition: Gegen die Pläne der Roche bildete sich schnell Widerstand. Renommierte Architektinnen und Architekten aus dem Raum Basel und der ganzen Schweiz haben eine Petition gestartet. Sie wollen den Bau verhindern und gründeten die Petition «Save Roche 52». Innovation sei Renovation, und nicht Abbruch.
Und zum dritten: Quasi als Reaktion auf die Reaktion hat die Basler FDP reagiert und wiederum selbst eine Petition gestartet – sie forderte, der Roche die Erlaubnis zum Abriss zu geben. Und stellte sich damit hinter die Pläne der Minderheit der Bau- und Raumplanungskommission.
Abriss eines geschichtsträchtigen Gebäudes steht bevor
Der Bau 52 der Roche hat eine lange Geschichte – und ist ein Zeuge seiner Zeit. Der 62 Meter hohe, mehrheitlich verglaste Turm wurde im Jahr 1960 fertiggestellt und war einst das höchste Hochhaus der Schweiz. Über viele Jahre war das Gebäude ein Wahrzeichen des Unternehmens, bevor es durch Neubauten – konkret die beiden Roche-Türme (Bau 1 und Bau 2) – zunehmend an Bedeutung verlor. Der Bau 52 gilt heute als Beispiel und Zeugnis der Basler Nachkriegsarchitektur.
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Nachdenken
Es kann festgehalten werden, dass die getroffene Entscheidung als weitsichtig zu betrachten ist.
Hoschi
in Ihren Augen ja und in meinen?
Freddi1985
Ja. Super Gibt dann mehr Arbeit für ein paar Jahre und der Standort ist top . Nur Affen 🐵 diskutieren und natürlich. linken und Aktivisten. Die später bei mc doof essen und bei temu Klamotten bestellen
spalen
was auch immer sie uns damit sagen wollen