
Der FC Basel auf der Suche nach Antworten
Rotblau
Nach der jüngsten Niederlage gegen Yverdon spitzt sich die Situation für den FCB wieder zu. Die Hoffnung auf eine baldige Trendwende weicht allmählich der Ratlosigkeit und die bevorstehenden Herausforderungen versprechen keine leichte Lösung.
Nach dreiwöchiger Meisterschaftspause stand am Sonntag für den FCB die Auswärtspartie gegen Aufsteiger Yverdon Sport an. Im Vorfeld der Partie sprach Timo Schultz von einem Restart und nahm sich und seine Spieler in die Pflicht: «Wir selbst sehen uns in der Pflicht. In der Pflicht, besser Fussball zu spielen und dementsprechend auch die Spiele erfolgreicher zu gestalten. Wir sind gut auf Yverdon vorbereitet.»
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Unter der Woche stellte sich Timo Schultz im Interview mit der Basler Zeitung ausserdem den Fragen der Fans. Welchen Fussball man vom FCB erwarten dürfe, wenn die Mannschaft zu hundert Prozent eingespielt sei, wurde Schultz dabei gefragt. Die Antwort des 46-jährigen Deutschen: «Mir ist besonders wichtig, dass die Zuschauer sehen, dass da eine Einheit auf dem Platz steht. Ein Team, das Lust hat, Fussball zu spielen. Im Grunde genommen wollen wir immer nach vorne spielen und torgefährlich werden.»
Der grosse Umbruch
Die Leistung gegen Yverdon wird dabei mit Sicherheit noch nicht Schultz’ Vorstellungen entsprochen haben. Für den FCB setzt es eine 2:3-Niederlage, die ihn in der Tabelle auf Rang elf abrutschen lässt. Gerade einmal vier Pünktchen stehen nach sechs Spielen zu Buche.
Nachdem man gegen den FC Zürich zuletzt einen 0:2-Rückstand wettmachen konnte und sich im Cup souverän mit 8:0 gegen den FC Bosporus durchsetzen konnte, ist die Niederlage im Waadtland eine grosse Enttäuschung. Nicht zuletzt für David Degen, der im Interview mit der NZZ davon sprach, dass «alle Indikatoren sagen, dass es aufwärtsgeht».
Als Grund für die aktuellen Formschwäche wurde zuletzt häufig der grosse Umbruch genannt. Auch dazu äusserte sich Degen im Interview: «Der Umbruch, den wir jetzt hinter uns haben, ist einmalig. Er darf und wird in dieser Form auch nicht mehr passieren.» Ähnlich äusserte sich am Montag auch Sportchef Heiko Vogel im FCB Total.
Herzog zieht weiter
Die finanzielle Situation sei derweil – nicht zuletzt dank des erfolgreichen Transfersommers – weniger prekär als noch zu Beginn von Degens Amtszeit. Ziel sei ein strukturelles Defizit von fünf Millionen. Diesem Ziel ist man im Vergleich zu den anfänglichen 35 Millionen nun deutlich näher. Acht bis zehn Millionen werde das Defizit, mit dem man ins nächste Jahr gehen wird, wohl betragen. Degen selbst habe «den Grossteil seines Geldes im Klub», doch er würde sich für sein Amt als Präsident nicht entgelten lassen. Degen gehe es nicht um Geld oder sein Ego, sondern «nur um den Klub.»
Wie die bz am Freitag berichtete, werde Marcel Herzog, der beim FC Basel seit knapp fünf Jahren als Talentmanager tätig war, per sofort zum SFV wechseln, um dort dieselbe Funktion auszuüben. Wie die Zeitung schreibt, habe man noch keinen Nachfolger für Herzog gefunden, die Ausbildungsanforderungen des SFV verlangen aber, dass man über einen Talentmanager verfügt.
Kloses Zukunft beim FCB
Einer, der dieses Mandat womöglich übernehmen könnte, ist Timm Klose. Klose spielt derzeit in der U21 und ist dort ein Mentor für die jungen Spieler. Mit Baseljetzt sprach der Basler über seinen Abgang von der grossen Fussballbühne. Darüber, dass er bei Bristol irgendwann habe merken müssen, dass ihm «die Freude daran fehlt, Fussballer zu sein.» Schliesslich hätten ihn auch familiäre Gründe zur Rückkehr nach Basel bewegt. Klose hat als Trainer das A-Diplom und das Studium in Sportmanagement abgeschlossen.
Nun nimmt er sich die Zeit herauszufinden, wie es weitergeht, wenn er die Fussballschuhe dann endgültig an den Nagel hängen wird: «Indem ich mir alles anschauen kann, kann ich rausfinden, was ich machen will dereinst. Ob Trainer oder Sportchef.» Auch für Timm Klose und die U21 war dieses Wochenende übrigens kein erfreuliches. In der Promotion League verlor man auswärts mit 4:5 gegen den FC Bulle.
Die englische Woche geht am Donnerstag zuhause gegen den FC Luzern weiter. Der FCB wird sich auf ein schwieriges Spiel einstellen müssen. Die Luzerner stehen in der Liga aktuell auf Rang zwei.
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Ciachem
Die Antwort heisst nur: Raus mit diesem Lampenberger Narzissten, der von der Führung eines Fussball-Clubs soviel Ahnung hat wie ich vom Fahnenschwingen.