«Es wird sicher Einsprachen geben»: Begrünung im Bachletten-Quartier führt zu Parkplatzabbau
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Stadtklima
Basel-Stadt

«Es wird sicher Einsprachen geben»: Begrünung im Bachletten-Quartier führt zu Parkplatzabbau

24.09.2025 06:01 - update 24.09.2025 07:40
Valerie Zeiser

Valerie Zeiser

Am Bernerring, der Kluser- und Marschalkenstrasse soll begrünt werden. 37 Parkplätze würden abgebaut. Zwar begrüsse man die Begrünung, die Kommunikation lasse aber zu wünschen übrig, sagt der Quartierverein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Parallel zum Ausbau des Fernwärmenetz werden in Basel möglichst viele Strassen für ein besseres Stadtklima umgestaltet
  • Der Quartierverein Bachletten-Holbein begrüsst die Begrünungsmassnahmen zwar, kritisiert aber die Kommunikation des Kantons
  • Der Kanton informierte Anfangs Jahr, dass im Bachletten verschiedene Strassen begrünt und entsiegelt werden sollen

Im Rahmen des Ausbaus des Fernwärmenetzes werden möglichst viele Strassen zugunsten eines besseren Stadtklimas umgestaltet. Dies auch am Bernerring, der Kluser- und Marschalkenstrasse im Bachlettenquartier. Dort sollen 31 Bäume gepflanzt werden, die mehr Kühlung und Schatten in dem Bereich bringen sollen, teilt das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) auf Anfrage mit.

Mit den Begrünungsmassnahmen fallen auch 37 Parkplätze weg. Selbst wenn man die Massnahmen befürworte, käme das in der Quartierbevölkerung nicht nur gut an, wie der Quartierverein Bachletten-Holbein weiss.

«Es wird sicher Einsprachen geben»

«Wir hätten uns gewünscht, dass wir proaktiver informiert werden», sagt Roland Werner vom Quartierverein Bachletten-Holbein. Das sei aber nicht passiert. Die Bevölkerung konnte nur über das Kantonsblatt vom Vorhaben erfahren. «Wenn wir es ein Jahr im Voraus gewusst hätten, hätte man gemeinsam eine Lösung finden können.» Nun hingegen sei man sich sicher, dass es Einsprachen geben werde.

«Es wird sicher Einsprachen geben»: Begrünung im Bachletten-Quartier führt zu Parkplatzabbau
Roland Werner (l.) und Peter Fankhauser in der Marschalkenstrasse. Bild: Baseljetzt

Grundsätzlich begrüsse man Stadtklimamassnahmen. «Die Begrünung finden wir gut. Wir haben im Quartier Strassen, wo das nötig wäre, aber nicht speziell in diesem Quartierteil», erklärt Fankhauser. «Wir haben bereits viel Grün, viele Bäume, Schatten und entsiegelte Vorgärten, wo das Wasser versickern kann.» Dass sich Anwohnende jetzt bloss ärgern oder gar schikaniert fühlen, könne der Quartierverein nachvollziehen.

Regierung wollte eigentlich besser kommunizieren

Bereits im April dieses Jahres gab es einen ähnlichen Fall. An der St. Jakobsstrasse wurden über 20 Parkplätze aufgehoben. Kommuniziert wurde lediglich über das Kantonsblatt.

LDP-Grossrat Michael Hug forderte deshalb eine direktere Information an die Bevölkerung bei solchen Angelegenheiten. Der Regierungsrat antwortete, dass in Zukunft etwa Informationstafeln angedacht seien, die frühzeitig auf Vorhaben dieser Grössenordnung hinweisen. Hat denn der Kanton nun anders kommuniziert?

Immobilienbesitezr nun informiert

Tatsächlich kündigte der Kanton gemeinsam mit den IWB und der BVB in einem Newsletter Anfang Jahr über «Umgestaltungen der Strassenoberfläche, wie beispielsweise Begrünungs- und Entsiegelungsmassnahmen» und markierten auch sämtliche Strassen, die betroffen sein könnten.

Dass es zu einem Parkplatzabbau kommt, wurde aber nicht kommuniziert. Die Immobilienbesitzer, die es betreffe, seien nun am 10. September mit einer Planungsauflage informiert worden, erklärt das BVD. Mieterinnen und Mieter und auch der Quartierverein bleiben so jedoch aussen vor.

Zwei Wochen vor Beginn der Arbeiten werden aber sämtliche Anwohnende noch von den IWB informiert, mit Baustellentafeln und Schreiben. In Zukunft wolle das BVD ausserdem zeitgleich zur Planungsauflage noch eine Medienmitteilung verschicken.

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Kommentare

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24.09.2025 12:21

Croma

Wieder so ein Schwachsinn seitens des Departements. Zuerst genügend unterirdische Parkhaus -Abstellplätze bauen. Die Anwohner sollen dann ihre Autos und Lieferwagen dort zu den Gebühren der Jahresparkkarte parkieren können. An den Parkhäusern gratis Velos bereithalten, damit man damit nach Hause radeln kann, wenn es zu weit ist. Erst dann die geplanten Umgestaltungen durchführen.

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24.09.2025 07:43

Seebueb

Genau wegen solcher Aktionen wünsche ich mir einfach weniger Links / Grün bzw. GLP-Keller. Da werden einfach Parkplätze entfernt und die Autos lösen sich in Luft auf oder was? Ich bin sicher die meisten sind nicht gegen Begrünung. Aber ohne Kompromiss Lösung einfach so vorgehen ärgert die Bevölkerung nur. Hoffe wir sehen eine Besserung bei und ab den nächsten Wahlen..

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