
«Hemmungen abzubauen»: Kongress zu Beeinträchtigung soll Inklusion fördern
Valerie Zeiser
Ein Kongress in Basel soll auf den Stand der Inklusion sprachbeeinträchtigter Menschen aufmerksam machen. Der Fokus liegt dabei auf der unterstützten Kommunikation. Denn hier sehe man ein Riesenpotenzial.
Beim Chor Singergy ist jede und jeder auf der Bühne ein Star. «Be Yourself, No Matter What» singt eine Chorsängerin zum Song «Englishman in New York» von Sting. Der Chor tritt am Kongress «Ich bin – nicht– sprachlos» im Sudhaus in Basel auf. Der Kongress will Menschen mit (Sprach-)Beeinträchtigungen stärken und ihren Alltag positiv beeinflussen.
«Es geht uns vor allem darum, Hemmungen abzubauen», sagt Joswitte Stingelin, eine der Organisatorinnen des Kongress. «Sehr viele haben im Alltag das Gefühl, sie seien nicht normal, wenn sie mit einem Gerät oder Hilfsmitteln sprechen.» Mit dem Kongress wolle man unter anderem erreichen, dass Betroffene sehen, dass es anderen auch so gehe. «Und vor allem wollen wir ihnen zeigen, dass andere auch ganz viel erreicht haben, wenn sie Hilfsmittel im Alltag anwenden.»
«Da sehen wir ein Riesenpotenzial»
Ein grosses Thema sei deshalb auch die unterstützte Kommunikation (UK). Auch am Kongress nutzen viele Teilnehmende technische Hilfsmittel, um zu kommunizieren. «In der Schweiz, Deutschland und Österreich hat das in den letzten Jahren angefangen, Fuss zu fassen», sagt Stingelin. «Von der ganzen technischen Entwicklung her, mit der künstlichen Intelligenz oder den Apps, da sehen wir ein Riesenpotenzial.» Ein anderer Punkt sei dann hingegen das Bewusstsein und die Möglichkeit, Geld und Zeit in solche Geräte zu investieren.

Das sind die Themen, die am Kongress unter anderem besprochen werden. Das übergeordnete Ziel ist die Inklusion. «Wir wollen die Leute motivieren, herauszugehen und sich in der Gesellschaft zu bewegen», sagt Stingelin. Natürlich seien beim Kongress auch viele Begleitpersonen zugegen. Auch diese sollen sehen, was alles möglich ist. «Vor allem geht es uns aber um die Motivation zur Integration.»
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