
Mehr Bio-Bauern im Baselbiet: «Wir profitieren von Bio»
Kasimir Heeb
Im Jahr 2023 nahm der Anteil an biologischen Betrieben im Kanton Baselland zu. Dies bestätigt einen langanhaltenden Trend. Für diese Entwicklung in der Landwirtschaft gibt es diverse Gründe.
«Es ist so, dass die absolute Anzahl Bio-Betriebe meist stabil bleibt. Und da es insgesamt immer weniger Bauernhöfe gibt, steigt der Anteil an Bio-Betrieben stetig an», erklärt Benno Niederberger die Situation im Baselland. Er arbeitet am Ebenrain-Zentrum in Sissach. Das Baselbieter Amt für Daten und Statistik bestätigte Niederbergers Aussagen im Bericht über das vergangene Jahr:
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Den Rückgang der Anzahl an Bauernhöfen erklärt Benno Niederberger folgendermassen: «Die landwirtschaftliche Nutzfläche blieb stabil. Daraus lässt sich schliessen, dass es mittlerweile zwar weniger, aber dafür im Durchschnitt grössere Landwirtschaftsbetriebe gibt.» Aber: Entgegen dieser allgemeinen Tendenz steigt nicht nur der relative Anteil, sondern auch die absolute Zahl der Bio-Bauernhöfe an.
«Bio-logischer» Trend?
Immer wieder gibt es Bauernhöfe, die von der konventionellen zur biologischen Landwirtschaft wechseln. So beispielsweise auch der Paradieshof in Muttenz. Der Landwirt Ruedi Brunner erzählt im Interview mit Baseljetzt vom Wechsel vor vier Jahren:
Nach der Umstellung von einer IP-Suisse-Produktion zum Bio-Hof habe der Landwirt besonders einen Unterschied bemerkt: Obwohl die Vorgaben nahe beieinander liegen würden, sei ein grösserer Aufwand auf ihn zugekommen. «Ein aktuelles Beispiel bieten die Kartoffeln», sagt Brunner. Denn durch die vielen Regenfälle diesen Sommer sei eine Krautfäule ausgebrochen. Und die Behandlung dieser Fäule sei auf einem biologischen Hof nur erschwert möglich.
«Die erlaubten Kupfer-Spritzmittel sind sowohl teurer, als auch kürzer wirksam gegenüber der konventionellen Methoden», erläutert Brunner. Also müsse man mehr Geld und mehr Zeit aufwenden, um die Ernte bestmöglich zu retten. Den Ausgleich dafür bemerke man dann aber beim Vertrieb der Produkte.

«Bio aus Überzeugung»
Wegen der aufwändigeren Produktion lässt sich Bio-Ware auch teurer verkaufen. Für Ruedi Brunner und den Paradieshof gleiche sich das aus: «Im Gesamten macht es für uns finanziell keinen bedeutenden Unterschied. Wir wechselten aus Überzeugung zur biologischen Landwirtschaft.» Doch so geht es nicht ganz allen Bio-Betrieben.
Wirtschaftliche Vorteile
Der Gutsbetrieb Ebenrain in Sissach arbeitet bereits seit langem unter den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft. Der pachtende Landwirt Thomas Hirsbrunner erklärt gegenüber Baseljetzt, wie er von der Bio-Produktion profitiere:
«Es kommt sicher darauf an, welche Kulturen ein Hof betreibt und wie gross und voll die Ställe sind», relativiert Hirsbrunner diese Vorteile. Denn es könne nicht jeder Betrieb direkt von einer Umstellung auf die biologische Landwirtschaft profitieren. Trotzdem ist erkennbar, dass sowohl im Baselbiet, als auch in der gesamten Schweiz der Trend weiterhin in Richtung Bio zeigt.
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spalen
bio-produktion und bio-lebensmittel ist eine gute sache, die konsumenten müssen es sich aber leisten können.
Sonnenliebe
Sehr gut!