Murray und Leonhardt: Sie wollen auf Balz Herter ins Mitte-Präsidium folgen
Maximilian Karl Fankhauser
An der Generalversammlung der Mitte im März wird der bisherige Präsident von seinem Amt zurücktreten. Ein mögliches Co-Präsidium steht bereit in den Startlöchern. Exklusiv bei Baseljetzt stellen sich die beiden vor.
Er ist Hotelier und ein bekanntes Gesicht in Basel. Sie wirkte bisher eher im Hintergrund am Parteigeschehen mit. Am Dienstag stellen sie sich ein erstes Mal gemeinsam vor. Franz-Xaver Leonhardt und Sara Murray wollen im März die Nachfolge von Balz Herter als Mitte-Präsidierende antreten. Und dies in einer Co-Aufteilung des Amtes.
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Vom Wallis in die Stadt am Rheinknie und deren Politik. Ein eher ungewöhnlicher Weg, den Sara Murray eingeschlagen hat. Doch wenn man ihren Curriculum Vitae genauer unter die Lupe nimmt, ergibt das Ganze sehr viel Sinn.
Wegen ihres Studiums kommt sie nach Basel, wird neben ihrer journalistischen Tätigkeit auch wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Mitte Schweiz. Dort beginnt auch ihr Weg, der in die Politik führt. Sie, die immer News-Moderatorin werden wollte, war immer wie mehr von der politischen Arbeit überzeugt.
Die Intuition, ab 2017 politische Geschäftsführerin
Immer noch in Basel am Studieren, wird sie 2017 politische Geschäftsführerin der Mitte Basel-Stadt. Über fünf Jahre übt sie dieses Amt aus und bringt somit sehr viel Kenntnis mit.
In dieser Zeit lernt sie auch Franz-Xaver Leonhardt kennen. «Immer wie besser», sagt Leonhardt. Was bringt also zwei Menschen, die nicht eine so grosse gemeinsame Vergangenheit haben dazu, gemeinsam für ein Co-Präsidium zu kandidieren? «Intuition», meint Leonhardt. «Ich habe das Gefühl, wir haben eine ähnliche Wellenlänge und können gemeinsam etwas erreichen.»
Durch die Anfrage Leonhardts habe sich eine Gelegenheit präsentiert Verantwortung zu übernehmen und anzupacken, sagt Murray. «Das ist etwas, dass mir zusagt. Ich mag die Knochenarbeit.»
Die Sache mit der Knochenarbeit
Knochenarbeit, ein Wort, das Franz-Xaver-Leonhardt bereits bestens kennt. Der Basler Hotelier, der die Krafft-Gruppe anführt, hat mehrere Ämter inne in Basel. Und jetzt soll noch das Co-Präsidium der Mitte dazukommen? «Mein Umfeld hat mich schon gefragt, ob ich ein Ämtersammler bin», sagt er und muss lachen. Doch er beruhigt: Neben seinem Amt als Vorstandsmitglied des Stadtkonzeptes werde er auch seinen Aufgabenbereich im Vorstand der Swiss Historic Hotels abgeben. «Und als Co-Präsidium kann man sich die Aufgaben auch teilen und Mal offline gehen.»
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Zudem biete eine solche Aufteilung auch viel mehr Möglichkeiten, sind sich die beiden einig. «Ideen sind immer besser, wenn man sie gemeinsam besprechen kann. Das macht uns viel flexibler.» Für beide also das richtige Konzept.
Die Zukunft der Mitte Basel-Stadt kann man, wenn man den Beiden zuhört, unter einem Schlagwort zusammenfassen: Gemeinsam! Gemeinsam im Präsidium, gemeinsam mit der Basis. Das wird auch klar, wenn sie über das Bürgerliche Regierungsrats-Konglomerat sprechen. Die beiden Kandidaten seien eine sehr gute Auswahl. Wie es dann bei den Gesamterneuerungswahlen aussehen werde, müsse immer situativ angeschaut werden, sagt Leonhardt. «Es ist immer wichtig, die Basis in solche Fragen mit einzubeziehen.» Auch der Vorstand werde sich bei einer allfälligen Wahl ins Präsidium dann über das weitere Vorgehen besprechen, ergänzt Murray.
Gemeinsam, gemeinsam, gemeinsam
Leonhardt sieht grosses Potential in seiner Partei, «in die ich mich verliebt habe.» «Wir wollen die jungen, politisch interessierten Menschen für unsere Ideen gewinnen.» Das würde sich gut mit den langjährigen Mitgliedern vermischen. Denn obwohl sie eine kleinere Partei sind hätten sie etwas wichtiges: «Wir sind eine Partei mit einer grossen Vergangenheit in Basel. Die langjährigen Mitglieder können aus der Geschichte der Mitte erzählen.» Das mache die Partei spannend für eventuelle Neu-Mitglieder. Auch eine engere Zusammenarbeit mit der Mitte Baselland sei ein Thema. Zusammenstehen. ein wichtiger Begriff für die Beiden. Auch mit Blick auf das Weltgeschehen.
«Wir wollen eine standhafte und starke Mitte in Basel-Stadt sein», sagt Murray. Die momentan bestehenden Tendenzen auf der linken und rechten politischen Seite seien gefährlich. «In einer Welt, in der immer mehr polarisiert wird, braucht es eine Balance. Ich wünsche mir mehr Ausgewogenheit für alle.»
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