Medienkonferenz
FCB

«Shaq» spricht vor den Medien: «Ich wollte unbedingt nach Hause kommen»

20.08.2024 14:34 - update 25.03.2025 15:13
Shahed Staub

Shahed Staub

Am Montag wurde Shaqiri frenetisch von den Fans empfangen. Am Dienstag fand im St. Jakob-Park eine Medienkonferenz mit dem Neuzugang statt. Der Sensationstransfer zeigt sich bestens gelaunt.

Es war eine riesige Überraschung, als vergangenen Freitag kurz nach 14 Uhr verkündet wurde, dass Xherdan Shaqiri nach Basel zurückkehrt. Dies, nachdem er den FCB vor über einem Jahrzehnt Richtung München verlassen hat, um von dort aus seine internationale Karriere zu lancieren. Nun ist der Zauberzwerg also zurück am Rheinknie.

Fast schon gespenstisch ruhig ist es kurz vor 13 Uhr im Mediencenter des St. Jakob-Parks. In wenigen Minuten wird Xherdan Shaqiri – der verlorene Sohn Basels, der erstmals im Jahr 2000 das rotblaue Trikot trug – den Basler Medien vorgestellt. Er wird erwartet wie ein Popstar. Und dann ist es soweit. Schon viele Rückkehrer durfte der FCB begrüssen: Valentin Stocker, Alex Frei, Michael Lang, Marco Streller und Matías Delgado sind nur einige Beispiele. Doch einen Spieler von solch einem Kaliber und einer solchen Strahlkraft hat man in Basel schon lange nicht mehr gesehen.

«Es geht ums Herz»

Der Transfer überrascht, auch weil Shaqiri bekanntermassen auf eine beträchtliche Menge Lohn verzichten muss. 7,3 Millionen Franken verdiente er in der Major League Soccer bei Chicago Fire. Ein Salär, das der FCB nicht zahlen kann. Doch das Gehalt spielte für Shaqiri keine primäre Rolle: «Ich wollte unbedingt heimkehren. Wenn ich zu einem Club in der Schweiz zurückkehre, dann kommt nur der FC Basel in Frage. Dann geht’s auch nicht nur um das Finanzielle – es geht um das Herz. Es ist allen klar, dass ich einige Angebote von verschiedensten Ligen hatte. Doch ich blockte alles ab, da die Gespräche mit dem FC Basel bereits fortgeschritten waren. Auch wenn ich in England deutlich mehr verdient hätte».

So überraschend der Transfer auch wirkt: Der FC Basel hat bereits früh Kontakt zu «Shaqs» Bruder und Berater Erdin Shaqiri aufgenommen. Sportdirektor Daniel Stucki dazu: «Wir sind immer am schauen, welche älteren und erfahrenen Spieler für den FCB in Frage kommen, die rotblaue DNA in sich tragen. Shaqiri ist für uns Gold wert. Als sich bereits während der Europameisterschaft angedeutet hat, dass Shaqiris Vertrag bei Chicago ausläuft, wurde ein Transfer erstmals beim FCB zur Thematik. Die ersten Gespräche mit Shaqiris Management waren bereits von einer grossen Offenheit geprägt».

Shaqiri musste seine Freunde anflunkern

Damit Shaqiris Transfer solch eine gelungene Überraschung wurde, musste der 32-Jährige etwas mithelfen: «Es war wichtig, dass wir das Ganze geheim halten. Es sollte schliesslich eine grosse Überraschung werden. Als ich in die Schweiz geflogen bin, habe ich all meinen Freunden gesagt, dass ich noch zu Hause in Chicago wäre. Das war definitiv keine alltägliche Situation für mich».

Nun, da aber alle über Shaqiris Rückkehr zum FCB Bescheid wissen, kann er sich endlich in der Region Basel einleben. Weil sich aber seine Wohnsituation in Rheinfelden wegen diverser Einsprachen verkompliziert, ist er zu seinen Eltern nach Kaiseraugst gezogen: «Ich fühle mich wohl dort in meiner alten Wohnung. Ich hoffe, es kommen in den nächsten Tagen nicht zu viele Leute klingeln». Das FCB-Meistershirt hängt immer noch in seinem Zimmer. «Es ist schön, das jeden Tag beim Aufstehen zu sehen», so Shaqiri.

Mit oder ohne Kapitänsbinde ein Leader

Shaqiri hat in den vergangenen 12 Jahren viel von der Fussballwelt gesehen. Auf seiner Reise durch München, Mailand, Stoke, Liverpool, Lyon und Chicago hat er sowohl Positives als auch Negatives erlebt. All diese Erfahrungen haben ihn geprägt: vom Abstieg mit Stoke City bis zum Gewinn des Triples mit dem FC Bayern München. «Ich komme als erfahrener Spieler zurück zum FCB und versuche, den jungen Spielern im Verein mein Wissen weiterzugeben. Mein Transfer pusht hoffentlich auch meine Mitspieler». Über eine mögliche Störung der Hierarchie macht sich Shaqiri keine Sorgen – ob mit oder ohne Kapitänsbinde will er als Leader vorangehen.

Dass die vergangenen sieben Jahre beim FCB nicht von Erfolg gekrönt waren, ist natürlich auch Shaqiri nicht entgangen. Hat er sich am Montag bei seinem Fan-Empfang noch euphorisch gezeigt und vom Balkon auf dem «Barfi» gesprochen, wirkt er heute nüchterner und spricht von Zielen in der mittelfristigen Zukunft. Auch Daniel Stucki weiss, dass mit «Shaq» kein alleiniger Heilsbringer zum FCB zurückkehrt und schürt nicht zu hohe Erwartungen: «Wir passen unsere sportlichen Ziele nicht wegen Shaqiri an, auch wenn wir einen guten Spieler dazugeholt haben. Wir wollen unter die Top 6 und schauen dann, was in der Championship Group möglich ist».

Shaqiri ist bereits heute ins Mannschaftstraining eingestiegen und hofft, dem Team mit seinem sportlichen Können zu helfen. Seine über die Jahre gesammelte Erfahrung vergleicht er mit einem guten Rotwein: «Je älter, desto besser.»

In der Mediathek von Telebasel kannst du die gesamte Medienkonferenz noch einmal anschauen.

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Kommentare

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21.08.2024 06:40

Ciachem

Und jetzt jeden Tag die Meldung ob er schon auf dem WC war.

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21.08.2024 04:58

Thomy

Denke Deine Überraschung ist gelungen und die Freude ist da ❤️💙

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