GLP will in den Nationalrat – notfalls auch auf Kosten der Mitte
David Frische
Die Grünliberalen Baselland haben am Dienstag zum Wahlkampfstart geblasen. Die GLP will einen Nationalratssitz erobern. Nicht ausgeschlossen, dass dies auf Kosten des Bündnispartners geht.
«Mut zur Lösung» – mit diesem Slogan lancierte die Grünliberale Partei (GLP) Baselland am Dienstag in Liestal ihren Wahlkampf für den Nationalrat. Sie präsentierte 35 Kandidierende auf fünf Listen. Auf der Hauptliste stehen die sieben bekanntesten Namen: Parteipräsident Thomas Tribelhorn als Spitzenkandidat, dazu Regula Steinemann, Gian Kamber, Manuel Ballmer, Tanja Haller, Christina Wicker und Domenic Schneider. Insgesamt geht die GLP mit 35 Kandidierenden auf fünf Listen und einem Wahlkampf-Budget von 60’000 Franken ins Rennen.
Die Hauptthemen der nationalen Mutterpartei und entsprechend auch der GLP Baselland sind die Energie und Versorgungssicherheit, der Klimaschutz, das Verhältnis zu Europa, die «Moderne Gesellschaft» (Altersvorsorge, Diskriminierung, Chancengleichheit, Kinderbetreuung, Einbürgerung) und die Aussen- und Sicherheitspolitik. Dazu kommen die regionalen Schwerpunkte Pflege und Gesundheit, KMU und Wirtschaft und Digitalisierung.
Ziel: Sitz fürs Mitte-Bündnis – oder für die GLP direkt
Das Ziel der GLP ist ein Sitzgewinn fürs Bündnis mit der Mitte und der EVP. Mit dem guten Resultat der Landratswahlen vom Februar im Rücken (die GLP holt über 8 Prozent), rechnen sich die Baselbieter Grünliberalen aber durchaus auch Chancen auf einen Sitz für die Partei in Bundesbern aus. Einen Erfolg auf Kosten der Bündnispartnerin Mitte würde die Partei in Kauf nehmen. «Das ist der normale Wettbewerb unter den Parteien», sagt GLP-Präsident Thomas Tribelhorn. Man würde aber selbstverständlich weiterhin die Kooperation mit den anderen Parteien suchen. «Insbesondere mit der Mitte, den Grünen, mit der SP und der EVP haben wir auf kantonaler Ebene eine sehr gute Zusammenarbeit», so Tribelhorn.
Wären Wahlen ein Wunschkonzert, würden die Grünliberalen im Herbst an der Urne am liebsten Rot-Grün einen Sitz abjagen. Das sind sie aber bekanntlich nicht.
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