
Japankäfer nervt Vereine: «Wir müssen Woche für Woche einen Trainings-Ort finden»
Leonie Fricker
Harte braune Fläche statt sattes Grün: Wegen des Japankäfers dürfen Rasenflächen in Befallsgebieten nicht mehr bewässert werden. Einige Sportvereine müssen deshalb auf andere Plätze ausweichen.
Der Japankäfer hat bereits halb Basel befallen. Um die Ausbreitung des gefrässigen Schädlings einzudämmen, darf der Rasen rund um die Fundorte des Käfers nicht mehr bewässert werden. Die Massnahme des Kantons hat zur Folge, dass viele Grünflächen austrocknen und sich in harte, braune Flächen verwandeln. Äusserst schlechte Platzbedingungen für Sportvereine.
Juniorentag wurde abgesagt
«Wir müssen Woche für Woche einen Ort zum Trainieren finden», sagt Lukas Arnold. Der Junioren-Verantwortliche des BCO Alemannia muss Ausweichflächen finden, weil ihr Sportplatz beim Hörnli wegen des Japankäfers gesperrt ist. Die Weisung des Sportamts, den Platz nicht mehr fürs Training zur Verfügung zu stellen, zwang den BCO Alemannia auch dazu, seinen beliebten Juniorentag kurzfristig abzublasen.
Von den Japankäfer-Massnahmen betroffen sind auch die Senioren des Vereins. Auch diese müssten aktuell sehr flexibel sein, sagt Trainer Fabian Zimmermann. Aktuell trainiert der Verein statt auf dem Hörnli auf der Sportanlage Rankhof. Dabei muss jeweils das gesamte Trainingsmaterial zum Ausweich-Rasen gezügelt werden. «Es ist sehr viel Arbeit», sagt Zimmermann.
Der Ortswechsel sei auch für die Junioren und die Eltern ein Mehraufwand. Der Verein wünscht sich eine rasche Lösung für das Problem. Laut Lukas Arnold wären mehr Kunstrasen-Flächen in Basel hilfreich. Bisher hatte der Verein Glück und konnte alle betroffenen Mannschaften unterbringen. Doch der Platz ist beschränkt.
Verband appelliert an die Solidarität
Der Fussballverband Nordwestschweiz fordert die betroffenen Vereine auf, flexibel zu bleiben. Man könne in der aktuellen Situation nicht vermeiden, dass es zu Einschränkungen und einem Sondereffort kommt. «Wir appellieren hier auch an die Solidarität der nicht betroffenen Vereine, insbesondere wenn es um kurzfristige Abtausche des Heimrechts oder Spielverschiebungen geht», schreibt der Verband.
In ein paar Tagen ist Saisonstart. Laut den Verantwortlichen sei dieser – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht gefährdet.
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Thomy
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Sonnenliebe
es ist gut, dass Massnahmen gegen den Japankäfer unternommen werden, wichtig ist bei einem Befund es auch der zuständigen Behörde zu melden, auch im privaten Bereich