
Nach Schwerpunktaktion: Rückgang der Gewalt auf der Dreirosenanlage
Lea Meister
Während noch im September von einer angespannten Lage trotz Videoüberwachung die Rede war, scheint sich die Situation auf der Dreirosenanlage nun entspannt zu haben. Dies bestätigen Polizei und Bevölkerung.
«Die Situation auf der Dreirosenanlage, dem Matthäuskirchplatz, dem Claraplatz und in der Klybeckstrasse war in den Sommermonaten sehr angespannt», schrieb der Kanton in der Medienmitteilung im Frühjahr. Denn: Im unteren Kleinbasel häuften sich Gewalttaten, Betäubungsmittelkonsum und -handel sowie Diebstähle. «Der Regierungsrat geht davon aus, dass ohne zusätzliche Massnahmen im Frühjahr 2024 wieder eine vergleichbare Situation eintreten wird», hiess es weiter.
Anfang August kann nun gesagt werden: Dem ist nicht so. Wie Stefan Schmitt, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, auf Anfrage von Baseljetzt sagt, nehme die Polizei subjektiv wahr, dass diesen Frühling und Sommer «deutlich weniger Gewaltpotenzial» vorhanden sei. Dies hänge laut Schmitt «sicher mit der Schwerpunktaktion zusammen», die im Frühling durchgeführt wurde. Die Polizei zog im Mai bereits nach zwei Monaten eine positive Bilanz.
Schwerpunktaktion zeigt Wirkung
Teil dieser Schwerpunktaktion war es, dass die Ranger nicht mehr nur im Sommer, sondern ganzjährig für mehrere Stunden präsent sind. Zudem wurden mehr private Sicherheitsdienste an verschiedenen Orten im Kleinbasel eingesetzt.
Zusätzliche Beleuchtung auf der Dreirosenanlage sollten zudem für ein grösseres subjektives Sicherheitsempfinden sorgen. Zudem wurden in den Kontakt- und Anlaufstellen mehr Konsumplätze für den «inhalativen Konsum» bereitgestellt und die Öffnungszeiten wurden ausgebaut.
Videomaterial zur Feststellung von Tätern und Abläufen
Bestehende Massnahmen wie die im Sommer 2023 installierte Videoüberwachung auf der Dreirosenanlage wurden zudem weitergeführt. Vorerst bis Ende 2024, wie es im März hiess. Die Videoaufnahmen stellen sich als sinnvoll in der Strafverfolgung dar. So stelle die Kantonspolizei regelmässig Bildmaterial nach Straftaten sicher und leite diese zusammen mit einem Rapport zur Auswertung an die Staatsanwaltschaft weiter. «Dabei gelingt es immer wieder, eine Straftat einer identifizierbaren Täterschaft zuzuordnen», so Schmitt.
Das Bildmaterial könne aber auch helfen, den genauen Tathergang zu ermitteln, was grundsätzlich bei allen Delikten möglich sei – «vom Taschendiebstahl über Entreissdiebstahl bis hin zu Betäubungsmitteldelikten».
Positive Rückmeldungen auf der Bevölkerung
In den vergangenen Wochen wurde teilweise vermutet, es könne zu einer Verlagerung der «Szene» gekommen sein. Schmitt sagt, Ende Juni hätten Mitarbeitende der Kantonspolizei am Drogenstammtisch teilgenommen und dort durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. Dies habe sich auch in Gesprächen mit Bürger:innen auf der Strasse widerspiegelt.
Auch Marc Moresi, Leiter der Freizeithalle Dreirosen, bestätigt gegenüber Baseljetzt, dass es auf der Dreirosenanlage ruhiger geworden ist. Es sei ein grosser Unterschied gegenüber den vergangenen Jahren erkennbar. Stefan Schmitt sagt zudem: «Den subjektiven Rückgang der Gewalt nehmen wir nicht nur in der Dreirosenanlage wahr.»
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Thomy
Hat es doch was gebracht die Aktion
Nun aber anscheinend am unteren Rheinweg verschoben
Freddi1985
jo die sind jetzt am Rhein unterwegs