Was bereits vermutet wurde, steht jetzt fest: Der ehemalige Kommandant der Kantonspolizei Zürich übernimmt ad interim den Kommandanten-Posten bei der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Den entsprechenden Entscheid hat der Regierungsrat diese Woche getroffen. Würgler nimmt seine Arbeit am 9. September auf, wie es in der Mitteilung des Kantons heisst.

Seine Erfahrungen als Staatsanwalt, Rechtsanwalt und als Polizei- und Militäroffizier verschaffen dem 69-Jährigen gute Voraussetzungen, um «nach den Veränderungen infolge des «Berichts Schefer» rasch in die Funktion des Kommandanten zu finden».

Würgler soll Basis schaffen für die nahe Zukunft

Von 2009 bis 2020 war er Polizeikommandant in Zürich. Sein Auftrag in Basel ist klar: Es gilt, das Korps zu «stabilisieren» und den «Transformationsprozess einzuleiten» und somit eine gute Basis für die Person zu schaffen, die dann definitiv übernehmen wird.

Der Job für den Kommandantenposten ist noch nicht ausgeschrieben, dies geschieht erst, wenn sich Würgler einen persönlichen Überblick über die Organisation verschafft hat und gemeinsam mit Departementsvorsteherin Stephanie Eymann «mögliche Modelle für die Führungsstruktur der Kantonspolizei definieren konnte».

Personelle Konsequenzen

Der am 21. Juni veröffentlichte Bericht des Basler Verwaltungsrechtlers Markus Schefer hatte eine grosse Misere im Basler Polizeikorps aufgezeigt. Viele der Befragten Polizistinnen und Polizisten klagten über eine «Angstkultur», mangelndes Vertrauen in die Führung, Überlastung sowie über rassistische und sexistische Vorfälle.

Als erste Massnahme hatte Eymann den Polizeikommandanten Martin Roth freigestellt. Zudem schieden drei weitere Mitglieder aus der Polizeileitung aus.

(mei/sda)